New York. Die Aktie des Videospiele-Händlers Gamestop legt einen gewaltigen Kurssprung hin. Dahinter könnte die Kampagne von Online-Influencern stecken.
Ein Investor, der vor gut drei Jahren schlagzeilenträchtige Kurssprünge bei der Aktie des Videospiele-Händlers Gamestop auslöste, scheint wieder am Werk zu sein. Der Account des Händlers Keith Gill auf der Online-Plattform Reddit veröffentlichte am Wochenende einen Screenshot, demzufolge er Gamestop-Aktien und Optionen für rund 175 Millionen Dollar kaufte. Der Kurs stieg am Montag um 21 Prozent auf 28 Dollar, im nachbörslichen Handel gab es ein weiteres Plus von gut acht Prozent. Im Handelsverlauf hatte die Aktie kurzfristig sogar doppelt so viel wie am Freitag gekostet.
Dem Screenshot aus Gills Account zufolge kaufte er fünf Millionen Gamestop-Aktien zum Preis von gut 21 Dollar. Damit beschert ihm der jüngste Kurssprung einen deutlichen Wertgewinn. Noch größere Profite winken aber bei den am 21. Juni auslaufenden Optionen auf den Kauf von Gamestop-Aktien zum Preis von 20 Dollar. Zugleich blieb offen, ob die Bildschirmaufnahme authentisch ist - und ob die Accounts bei Reddit und anderen Social-Media-Plattformen überhaupt noch von ihm kontrolliert werden. Sein Profil beim Twitter-Nachfolgedienst X hatte sich bereits im Mai nach mehrjähriger Pause zurückgemeldet und damit Kurszuwächse bei Gamestop ausgelöst.
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Aktienkurs von Gamestop auf Talfahrt
Das „Wall Street Journal“ berichtete am Montag, bei der zum Bankhaus Morgan Stanley gehörenden Handelsplattform E-Trade werde erwogen, Gill auszuschließen. Auch die Börsenaufsicht SEC schaue sich den Handel mit Optionen auf Gamestop-Aktien in den vergangenen Wochen an, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Gamestop macht - wie vielen stationären Ketten - die Konkurrenz durch den Online-Handel zu schaffen. Der Aktienkurs war deswegen schon lange auf Talfahrt. Die Börse wettete zudem auf weitere Rückgänge. In der Corona-Pandemie wurde die Aktie zu einem beliebten Objekt für sogenannte Shortseller-Händler, die geliehene Aktie verkaufen. Sie setzen dabei darauf, die Aktien später zu niedrigeren Kursen kaufen zu können, bevor sie zurückgegeben werden müssen.
Die Differenz stecken sie als Profit ein. Im Gamestop häuften sich bei Shortsellern Anfang 2021 allerdings hohe Verluste auf, nachdem Gill und andere Online-Influencer das Papier populär gemacht hatten. Die glücklosen Händler mussten am Markt knapp gewordenen Aktien hinterherjagen, was den Kurs noch weiter in die Höhe trieb. (dpa)