Berlin. Wer im Alter mehr Rente aufs eigene Konto bekommen möchte, kann selbst viel dafür tun. Altersvorsorgeexpertin Sandra Klug gibt Tipps.
Ist die Rente noch sicher? Was können Versicherte selbst privat tun, um im Alter auch finanziell sorgenfrei leben zu können? Sandra Klug ist Altersvorsorge- und Rentenexpertin bei der Verbraucherzentrale Hamburg. An dieser Stelle stellt sie sich regelmäßig Fragen zu den Themen private Vorsorge und Rente. Heute: Wie Versicherte noch vor Erreichen des Regeleintrittsalters ihre gesetzliche Rente aufbessern können.
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Die Deutschen bekommen jährlich mitgeteilt, wie hoch die eigene gesetzliche Rente einmal ausfallen wird. Abseits davon, mehr Geld zu verdienen, welche Optionen gibt es, die gesetzliche Rente vor Erreichen des Renteneintrittsalters aufzubessern?
Sandra Klug: Will man sich auf die gesetzliche Rente vorbereiten, würde ich grundsätzlich damit anfangen zu schauen, ob zum Beispiel Kindererziehungszeiten bei der Rentenversicherung hinterlegt sind. Macht man das nicht, würde man Entgeltpunkte verschenken. Zunächst gilt also, eine sogenannte Kontenklärung zu machen. Bis zum 45. Lebensjahr kann man zum Beispiel auch noch für Ausbildungszeiten nachzahlen. Darüber hinaus gibt es unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, Rentenpunkte zu kaufen, um abschlagsfrei in Frührente zu gehen.
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Was muss man dabei beachten?
Im Grunde ist das für Versicherte gedacht, die mindestens 35 Beitragsjahre nachweisen können und planen, früher in Rente zu gehen. Wer das möchte, kann der Rentenversicherung dann ab dem 50. Lebensjahr die Abschläge abkaufen, die bei einem vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand fällig werden würden. Geht man dann doch nicht früher in Rente, ist das Geld nicht weg. Man hat dann einfach eine höhere Rente.
Lohnt sich das denn?
Das ist keine schlechte Idee. Wenn man die Beträge vergleicht, die aus der gesetzlichen Rente kommen, mit dem, was in der privaten Wirtschaft gezahlt wird, dann ist die gesetzliche Rente unschlagbar. Ich würde sagen: Das ergibt Sinn! Trotzdem kommt es natürlich auf jeden Einzelfall an. Bei Unsicherheiten hilft eine Beratung bei der Rentenversicherung oder einem Rentenberater.
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Wie attraktiv ist es, bei Erreichen des Rentenalters weiterzuarbeiten und gleichzeitig weiter in die Rentenkasse einzuzahlen?
Das kann durchaus attraktiv sein. Es gibt die Möglichkeit, einen Teil der eigenen Rente schon zu beziehen und gleichzeitig weiterzuarbeiten. Dadurch hat man zum Beispiel die Chance, Arbeitszeit zu reduzieren. Man erwirbt auch gleich noch ein paar Rentenpunkte und kann Abschläge minimieren, wenn man mit der Teilrente nicht bis zum regulären Eintrittsalter gewartet hat. Aber auch, wenn man als Angehöriger zehn Stunden pro Woche an zwei Tagen pflegt, kann man als Teilrentner Rentenpunkte erhalten.
Welche Fallstricke gibt es?
Man muss ein wenig die Steuer im Auge behalten. Das ist leider vorher etwas schwieg einzuschätzen, weil Rentnerinnen und Rentner ja nicht vorab besteuert werden, sondern immer erst, nachdem sie ihre Steuererklärung gemacht haben. Es hat Sinn, sich vorher bei der Rentenversicherung beraten zu lassen.
Ruft man da an?
Einen Termin kann man telefonisch oder per Mail vereinbaren. Auf der Webseite der deutschen Rentenversicherung findet man alle Informationen.