Berlin. Schäden durch Unwetter nehmen zu. Über eine Pflichtversicherung zu diskutieren, ist richtig – andere Maßnahmen wären entscheidender.
Kommt es zu Überschwemmungen und Starkregen, verlieren Hausbewohner nicht selten Hab und Gut. Schäden gehen schnell in die Milliarden – so wie im Ahrtal vor gut drei Jahren. Damals summierten sich allein die verursachten versicherten Schäden auf gut 8,2 Milliarden Euro. Grundsätzlich greift bei solchen Unwettern nur die sogenannte Elementarschadenversicherung. Doch in Deutschland hat nur gut die Hälfte aller Hausbesitzer einen solchen Versicherungsschutz.
Unwetter: Starkregen droht – So schützen Sie sich und Ihr Haus
Nicht immer liegt das daran, dass Bewohner die Risiken unterschätzen. Zum Teil bieten Versicherungen in bestimmten Gebieten, die womöglich besonders häufig von solchen Ereignissen betroffen sein könnten, Elementarschadenversicherungen gar nicht an – oder wenn, dann nur zu exorbitanten Preisen. Über eine Pflicht zu diskutieren, ist demnach richtig. Zu oft musste in letzter Zeit der Staat mit Hilfen einspringen. Die Kosten für die Folgen dieser Wetterereignisse trugen somit alle Steuerzahler.
Pflicht zur Elementarschadenversicherung? Was langfristig noch wichtiger wäre
Pflichtversicherung ja oder nein – für beide Positionen gibt es durchaus Argumente. Am Ende ist jedoch fast egal, wer die Kosten für die Schäden trägt. Deutlich wichtiger ist die Frage, wie sich Hausbesitzer in Hochrisikogebieten besser schützen können. Da hat Deutschland einige Hausaufgaben zu erledigen – durchaus für das ganze Land.
Berechnungsmodelle von Wissenschaftlern zeigen heute schon, dass deutsche Regionen künftig öfter und heftiger von Wetterereignissen heimgesucht werden dürften. An das Klima angepasst zu bauen und Flächen nicht zu versiegeln, also so zu belassen, dass Wasser auch wieder versickern kann, wird deshalb entscheidend sein. Anstrengungen in dieser Hinsicht müssen deutlich zunehmen.
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