Berlin. Putzfrau, Kellner, Kassiererin: Obwohl diese Jobs unverzichtbar sind, werden sie schlecht bezahlt. Was Sahra Wagenknecht nun fordert.
Arbeiten, wenn andere freihaben, lange Schichten, körperliche Arbeit – für einige der am schlechtest bezahlten Jobs in Deutschland trifft das zu. Wie das Statistische Bundesamt auf Anfrage der Gruppe Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Bundestag mitteilte, sind Reinigungsberufe mit durchschnittlich 2493 Euro brutto in Vollzeit am schlechtesten bezahlt. Auf Platz zwei der Berufsgruppen, die am wenigsten verdienen, folgen demnach Landwirtschaftsberufe mit einem Medianwert von 2531 Euro. Platz drei belegen Berufe im Tourismus-, Hotel- oder Gaststättengewerbe. Hier liegt das Durchschnittsgehalt bei 2634 Euro pro Monat. Der mittlere Bruttoverdienst in Deutschland liegt bei 3698 Euro.
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„Das Lohnniveau in Deutschland ist zu niedrig“, sagte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht dieser Redaktion. „Wenn Menschen, die dieses Land maßgeblich am Laufen halten, über 1000 Euro im Monat weniger verdienen als der mittlere Lohn, dann hat das mit Leistungsgerechtigkeit nichts zu tun.“ Fleiß lohne sich für Millionen Menschen kaum noch. In Richtung Bundesregierung und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) forderte Wagenknecht: „Wir brauchen höhere Löhne und mehr Tarifbindung in Deutschland.“
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In diesen Berufen verdient man besonders gut
Auf den weiteren Plätzen der am schlechtest bezahlten Berufsgruppen folgen Gartenbau und Floristik (Platz 4: 2672 Euro), Lebensmittelherstellung (Platz 5: 2724 Euro) sowie Textil- und Lederberufe (Platz 6: 2724 Euro). Die Neagtiv-Top-10 vervollständigen noch Verkaufsberufe (Platz 7: 2845 Euro), (Innen-)Ausbauberufe (Platz 8: 2845 Euro), Kunststoff- und Holzherstellung und -verarbeitung (Platz 9: 2943 Euro) sowie Fahrzeugführer (Platz 10: 2999 Euro). Laut der Erhebung des Statistischen Bundesamts liegt der Bruttolohn im Median bei rund 22 Euro pro Stunde. Männer verdienen demnach im Schnitt pro Stunde etwas mehr (22,8 Euro) als Frauen (21 Euro).
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Zu den Berufsgruppen, die hingegen besonders gut verdienen, gehören laut Statistischem Bundesamt vor allem IKT und andere Informatikberufe (5477 Euro), gefolgt von Lehrende und ausbildende Berufe (5228 Euro) sowie Technische Entwickler, Konstruktion und Produktionssteuerung (5077 Euro). Auf den weiteren Plätzen folgen Jobs in den Bereichen Finanzdienstleistung, Rechnungswesen und Steuerberatung (4724 Euro), Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufe (4716 Euro) sowie Werbung, Marketing und Medienberufe (4584 Euro). Den Abschluss der Top-Jobs machen Bauplanung, Architektur, Vermessungsberufe (4534 Euro) sowie Mathematik-Biologie-Chemie-, Physikberufe (4313 Euro), gefolgt von Darstellende, unterhaltende Berufe (4176 Euro) und Geologie-, Geografie-, Umweltschutzberufe (4153 Euro).