Bonn/Köln. Manch Telekom-Kunde könnte es gemerkt haben: Wegen Warnstreiks fiel manch Techniker-Termin aus oder die Wartezeit in der Hotline verlängerte sich. Der Tarifkonflikt dürfte weitergehen.
In den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Telekom liegen die Arbeitgeber und die Gewerkschaft noch weit auseinander. Das Unternehmen legte am Dienstag in Köln ein Angebot vor, dem zufolge in diesem Jahr eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 2000 Euro gezahlt werden soll. Ein prozentuales Plus der Monatsgehälter soll es erst 2025 geben, und zwar um 4,2 Prozent im Januar. Im Oktober 2025 sollen weitere 150 Euro im Monat hinzukommen - je nach Tarifgruppe wäre das laut Telekom ein Plus um bis zu 4,2 Prozent. Auch Azubis und duale Studenten sollen mehr Geld bekommen.
Verdi reicht das Angebot nicht aus. Man erwarte „deutliche Nachbesserungen“, hieß es von der Gewerkschaft. Die Arbeitnehmervertretung fordert ein Plus von 12 Prozent in einem 12 Monate laufenden Tarifvertrag, die Telekom strebt hingegen eine 27-monatige Laufzeit an.
Der Tarifvertrag würde nach Vorstellung des Bonner Konzerns für 55.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelten. Verdi will hingegen noch andere Konzernbereiche einbeziehen, sodass die Vorgaben für 70.000 Beschäftigte gelten würden. In den vergangenen Wochen hatte Verdi versucht, mit Warnstreiks Druck zu machen. Manch Telekom-Kunde bekam das zu spüren: Techniker-Termine fielen aus und die Wartezeit bei der Service-Hotline verlängerte sich bisweilen. Künftig könnte es weitere Warnstreiks geben.