Berlin. Vier Tage pro Woche arbeiten, aber für fünf bezahlt werden - diese Vorstellung klingt verlockend. Ein neues Projekt bei Firmen in Deutschland soll nun die Effekte erforschen.
Mindestens 45 Unternehmen und Organisationen in Deutschland werden in den kommenden Monaten projektweise eine Vier-Tage-Woche einführen. Das teilte der Initiator der Aktion, die Unternehmensberatung Intraprenör, der Deutschen Presse-Agentur mit.
Die Unternehmen sollen nun ab Februar für sechs Monate die Vier-Tage-Woche ausprobieren - und zwar nach dem Modell 100 Prozent Leistung in 80 Prozent der Zeit bei 100 Prozent Bezahlung. Innerhalb des Projektzeitraums können die Unternehmen Intraprenör zufolge auf Experten zurückgreifen, neue Methoden lernen und mit den anderen teilnehmenden Arbeitgebern in den Austausch gehen. Bis zum Start im Februar sollen die Teilnehmer etwa mit Workshops auf die Umsetzung vorbereitet werden. Die wissenschaftliche Auswertung übernimmt die Universität Münster.
Die Namen der Teilnehmer wurden zunächst nicht genannt. 30 Prozent von ihnen haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen, 17 Prozent in Baden-Württemberg und 16 Prozent in Bayern. Im beliebten Start-up-Standort Berlin sind sechs Prozent der Teilnehmer beheimatet. Bei den meisten teilnehmenden Organisationen handelt es sich meist um kleine Unternehmen mit 9 bis 48 Mitarbeitern (54 Prozent). 14 Prozent der Teilnehmer sind Großunternehmen mit mehr als 249 Mitarbeitern.
Intraprenör arbeitet bei dem Projekt mit der NGO 4 Day Week Global zusammen, die das Projekt in ähnlicher Form bereits in verschiedene andere Länder gebracht hat. In Großbritannien zeigten sich anschließend viele der Unternehmen sehr interessiert an einer Einführung der Vier-Tage-Woche. Weil sich die Unternehmen freiwillig für das Projekt melden konnten, sind die Ergebnisse sowohl aus Großbritannien als auch die künftigen für Deutschland nicht repräsentativ.