Berlin. ChatGPT und Co. sollen die Arbeitswelt vereinfachen. Doch es droht auch der Verlust von Arbeitsplätzen. So schätzen Fachkräfte KI ein.

Künstliche Intelligenz (KI) soll nicht nur den Alltag, sondern auch das Arbeiten erleichtern. Schon längst müssen beispielsweise Brief- und Paketzusteller ihre Post nicht mehr händisch allein sortieren – mithilfe von KI übernehmen Maschinen das und ordnen die Post zudem noch nach Haus und Straße. Trotzdem: Die Mehrheit der nicht-akademischen Fachkräfte ist mit der praktischen Anwendung von KI bislang nicht allzu vertraut, mehr als der Hälfte macht sie gar Angst. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts Bilendi im Auftrag des Regionalportals meinestadt.de.

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Laut der Studie hat nur rund ein Drittel der Befragten (32 Prozent) bereits einmal mit KI gearbeitet. Fast zwei Drittel jedoch (61 Prozent) gaben an, keine Erfahrung mit KI gemacht zu haben; 7 Prozent haben noch nie etwas von KI gehört. Und mehr als die Hälfte – 54 Prozent – gaben an, dass die allgemeine Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz ihnen Angst mache. Warum? „Maschinen könnten die Macht übernehmen“, wurde angegeben. Aber auch: „Weil man nicht mehr unterscheiden kann, was wahr ist“ oder „Es ist schwierig, die Folgewirkungen abzuschätzen“.

Videografik: Künstliche Intelligenz
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    Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes spielt keine entscheidende Rolle

    Eine jedoch nur untergeordnete Rolle bei den Ängsten spielt der Verlust des Arbeitsplatzes. Fast zwei Drittel (62 Prozent) sind der Überzeugung, dass KI ihre bisherige Tätigkeit nicht vollständig ersetzen wird, 20 Prozent bejahten das in der Befragung allerdings. 18 Prozent wollten auf diese Frage nicht antworten. Interessant ist der Blick in die verschiedenen Branchen:

    In der Logistik (29 Prozent) und im Verkauf (29 Prozent) ist der Anteil der Fachkräfte, die damit rechnen, dass KI die eigenen Tätigkeiten irgendwann vollständig ersetzen wird, besonders hoch. Eher niedrig ist er in der Pflege (11 Prozent), im öffentlichen Dienst (13 Prozent) sowie im Handwerk (18 Prozent). Jüngere Fachkräfte im Alter von 18 bis 24 Jahren (27 Prozent) rechnen eher damit, dass ihr Job durch KI ersetzt wird, als Ältere über 55 Jahre (14 Prozent).

    Insgesamt sind Fachkräfte eher der Meinung, dass KI im Job keinen besonders großen Einfluss haben wird. Nur 7 Prozent gaben an, dass KI den Arbeitsalltag „sehr stark“ beeinflussen wird, ein Drittel (34 Prozent) schätzen den Einfluss als „eher stark“ ein. Knapp die Hälfte (48 Prozent) sehen ihren Joballtag „eher weniger“ von KI beeinflusst, 11 Prozent „gar nicht“.

    Verschiedene Einschätzungen je nach Branche

    Knapp 37 Prozent der Befragten im Handwerk denken, dass KI den Arbeitsalltag zukünftig sehr oder eher stark beeinflussen wird, 63 Prozent hingegen gaben an, die Auswirkungen von KI auf den Joballtag werden eher weniger oder gar nicht stark sein. Im öffentlichen Dienst glauben 42 Prozent an (eher) starken Einfluss, 58 Prozent eher weniger bis gar nicht stark. In der Pflege sieht knapp ein Drittel (32 Prozent) einen (sehr) starken Einfluss, zwei Drittel (68 Prozent) sehen das anders. In der Verkaufsbranche befürchten 38 Prozent einen (sehr) starken Einfluss, 62 Prozent eher weniger bis gar nicht. Und in der Logistik erwarten 47 Prozent einen (sehr) starken Einfluss, 53 hingegen weniger bis gar nicht.

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    Für die Befragung hat das Marktforschungsinstitut Bilendi im Auftrag des Regionalportals meinestadt.de im August 2023 eine Online-Umfrage unter 3.000 Fachkräften mit Berufsausbildung durchgeführt.