Berlin. Noch im Mai gab es Starkregen, nun kämpfen die Pflanzen mit Trockenheit. Das hat Auswirkungen auf die Getreide- und Rapsernte. Nicht nur Deutschland ist betroffen.
Der Deutsche Raiffeisenverband hat seine Prognose für die diesjährige Getreideernte angesichts des trockenen Wetters in den vergangenen vier Wochen nach unten korrigiert. Derzeit sei in Deutschland mit einer Ernte von 42,0 Millionen Tonnen Getreide und von 4,1 Millionen Tonnen Raps zu rechnen, teilte der Verband in Berlin mit. Im Vergleich zum Mai wurde die Ernteschätzung um 1,2 Millionen Tonnen Getreide nach unten korrigiert, beim Raps um rund 200.000 Tonnen.
In den vergangenen vier Wochen habe sich die Witterung komplett gedreht, hieß es. Noch Mitte Mai seien einzelne Flächen wegen starken Regens nur eingeschränkt befahrbar gewesen. Inzwischen würden deutschlandweit die Pflanzen unter erheblichem Trockenstress leiden. Besonders die fünf ostdeutschen Bundesländer seien davon betroffen.
Auch Polen, das Baltikum und Skandinavien leiden den Experten zufolge derzeit unter der Trockenheit. Besonders prekär sei die Situation in Spanien, wo eine historisch niedrige Ernte erwartet werde. Insgesamt dürfte die Getreideernte in Europa aber noch über der des Vorjahres liegen, weil in Süd-Ost-Europa größere Erntemengen erwartet würden.
Auch weltweit sei mit einer Getreideernte leicht über dem Vorjahresniveau zu rechnen dank einer guten Weizenernte in Kanada und einer guten Maisernte in Brasilien.
Langanhaltende Trockenperioden im Sommer sind Experten zufolge ein Anzeichen des Klimawandels. Mit dem Klimawandel steigt die Wahrscheinlichkeit extremer Hitzeereignisse, was wiederum zu schlechteren Ernteerträgen führt.