Hamburg. Weniger Inhalt, höherer Preis – und das laut der Verbraucherzentrale Hamburg nicht zum ersten Mal. Wie der Hersteller dies begründet.

Wie in jedem Monat, so hat auch im Dezember die Verbraucherzen­trale Hamburg eine Mogelpackung ausgewählt. Es ist der Leerdammer Käse von Lactalis. Bei verschiedenen Sorten habe der Anbieter den Inhalt verringert, schreibt die Verbraucherzentrale. So sei beispielsweise die Füllmenge des Leerdammer Original von 160 auf 140 Gramm reduziert worden.

Bei der Sorte Leerdammer Caractère seien nun nur noch 125 statt 140 Gramm Käse in der Packung. Gleichzeitig habe das Unternehmen den Preis für die Produkte bei vielen Händlern in den vergangenen Monaten von 1,99 Euro auf 2,49 Euro angehoben. Unterm Strich führe die zu einer Preiserhöhung von bis zu 43 Prozent.

Steigende Preise: Leerdammer mogelt nicht zum ersten Mal

Da helfe es den Kunden wenig, dass der Milchkonzern auf die Schauseite der Packung „Neuer Inhalt 140 Gramm“ schreibe: „Nur wenige Verbraucherinnen und Verbraucher können diese Aussage wohl richtig einordnen, weil sie die alte Füllmenge nicht kennen.“ Auch bei den Großpackungen sei der Inhalt geschrumpft: Bei den Sorten Original und Legér von 300 auf 260 Gramm, bei Caractère von 260 auf 225 Gramm, was einem Verlust von zwei Scheiben entspreche.

Bei Leerdammer gab es nach Untersuchungen der Verbraucherzentrale in den vergangenen Jahren viele versteckte Preiserhöhungen. Der erste dokumentierte Fall geht auf das Jahr 2012 zurück. Damals sei die Füllmenge von 200 auf 160 Gramm reduziert worden. Später habe der Inhalt nur noch 140 Gramm betragen. 2021 seien plötzlich wieder 160 Gramm Käse in der Packung gewesen, doch der Preis sei überproportional gestiegen.

Steigende Preise: Leerdammer verweist auf Milchpreise

In einer Stellungnahme gegenüber der Verbraucherzentrale verweist die Lactalis Holländischer Käse GmbH auf höhere Milchpreise und Produktionskosten. „Die Milchpreise sind im laufenden Jahr in ganz Europa dramatisch angestiegen und haben teilweise historische Höchststände erreicht“, heißt es. Und weiter: „Hinzu kommen weitere signifikante Kostensteigerungen bei Verpackung, Strom, Gas, Öl sowie Transport.“