Hamburg. Die Inklusionstaxis sind klimafreundlich und per App buchbar. Das Angebot soll bis Dezember auf 20 Wagen ausgeweitet werden.

Für Rollstuhlfahrer wird die Mobilität in Hamburg etwas bequemer. Ein Kinoabend, ein Konzertbesuch oder schnell ins Café zu kommen, das war für viele Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, bisher schwierig. Der öffentliche Nahverkehr hat sich auf Fahrgäste mit Handicap noch nicht flächen­deckend eingestellt. Doch nun ergeben sich neue Möglichkeiten mit dem Taxi.

Die Smartphone-App Uber, die bisher gewöhnliche Taxis und Mietwagen vermittelt, setzt in Hamburg nun auch auf Inklusionstaxis, die zudem mit Strom fahren. Heute wird die Uber-App für fünf batteriebetriebene Taxis freigeschaltet, die Rollstuhlfahrer samt Gefährt transportieren können. Bis Dezember solle das Angebot auf 20 Wagen ausgeweitet werden, sagt Uber-Sprecher Tobias Fröhlich. Unternehmen vermittelt die Wagen nur, Betreiber ist ein Hamburger Taxibetrieb.

Mobilität: 17 E-Inklusionstaxis in Hamburg unterwegs

Insgesamt sind derzeit 17 E-Inklusionstaxis auf den Straßen der Hansestadt unterwegs, heißt es von der Verkehrsbehörde. Auch diese Zahl steigt: Etliche Fahrzeuge sind noch nicht ausgeliefert, aber bald sollen insgesamt 60 für Rollstuhlnutzer geeignete E-Taxis zur Verfügung stehen. Die Stadt hat im Rahmen des Programms „Zukunftstaxi“ die neuen E-Inklusionstaxis gefördert. Zuvor waren in Hamburg nur vier Taxis für den Transport von Menschen mit Rollstuhl geeignet.

Die öffentliche Hilfe beträgt 20.000 Euro pro Wagen. Es werden bisher Nissans, bald aber auch Mercedes Vito und VW Caddy für die Spezialaufgabe ausgerüstet, sie bieten eine Rampe und zusätzlichen Platz im Fahrgastraum.

„Das Projekt Zukunfts-Taxi ist ein echtes Erfolgsmodell“

Diese Taxis können über die üblichen lokalen Anbieter gebucht werden, etwa per Anruf. Über die Uber-App lässt sich die Fahrt nun auch digital buchen und bezahlen. Uber berechnet den Taxibetrieben nach Angaben von Fröhlich eine Gebühr in Höhe von sieben Prozent vom Umsatz. Das US-Unternehmen bietet in vielen Städten der Welt Online-Vermittlungsdienste zur Personenbeförderung an.

„Das Projekt Zukunfts-Taxi ist ein echtes Erfolgsmodell“, sagt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) über die klimafreundlichen Fahrzeuge, die mit der öffentlichen Förderung auch bei herkömmlichen Taxis mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Insgesamt sind 400 Klimaförderungen für Taxis bereits vergeben, viele dieser Wagen sind aber noch nicht ausgeliefert oder konzessioniert.

200 E-Taxis in Hamburg unterwegs

In Hamburg seien derzeit gut 200 E-Taxis unterwegs, damit sei die Hansestadt bundesweiter Spitzenreiter bei der Elektrifizierung der Taxi-Flotte. In der ersten Phase des Programms betrug die maximale Förderung 10.000 Euro pro konventionellem E-Taxi, in der zweiten Förderphase 5000 Euro. „Gemeinsam mit den Vermittlern und Unternehmen schaffen wir die Wende hin zu emissionsfreier Mobilität. Dabei ist entscheidend, dass auch klimaneutrale Beförderung für alle Menschen in Hamburg barrierefrei zugänglich und einfach buchbar ist“, sagt Tjarks zu den Hilfen.

Das Projekt „Zukunftstaxi“ ist eine Partnerschaft zwischen dem Taxigewerbe, der Privatwirtschaft und der Stadt. Ziel ist, das Taxigewerbe klimafreundlich zu gestalten, perspektivisch soll die ganze Taxi-Flotte emissionsfrei betrieben werden.

Mobilität: Weitere Anträge erwünscht

Die Behörde ermuntert die Betriebe jetzt, weitere Anträge zu stellen. Denn möglicherweise werde 2023 eine dritte Förderstufe aufgelegt, kündigte Sprecher Dennis Heinert an.