Hamburg. Nach zunächst eher spärlicher Auftragslange bei Airbus hat jetzt chilenische Airline Latam 17 Exemplare der A320neo-Familie bestellt.

Die Auftragsflut wie in früheren Jahren ist auf der Farnborough Airshow bisher ausgeblieben. Vor allem bei Airbus gingen die Bestellungen eher spärlich ein – in den vier Tagen des Messegeschehens bei London kamen aber nach und nach einige kleine Order zusammen. Latam Airlines will 17 weitere Maschinen vom Typ A321neo kaufen, teilte der DAX-Konzern am Donnerstag mit. Der Auftragswert dürfte im sehr niedrigen einstelligen Milliardenbereich liegen. Damit hat die chilenische Fluggesellschaft im Orderbuch nun 100 Exemplare der A320-Familie stehen, von der rund die Hälfte der Maschinen in Hamburg endmontiert werden.

Latam bestätigte, künftig den A321XLR einsetzen zu wollen. Der mit einem Zusatztank im Frachtraum ausgestattete Jet kann bis zu 8700 Kilometer nonstop fliegen und feierte Mitte Juni seinen Erstflug auf Finkenwerder, wo er auch gebaut wurde. Latam wolle mit ihm das Angebot an Langstreckenverbindungen erweitern. „Der A321XLR wird die Eröffnung neuer Strecken ermöglichen, sodass Latam seine internationale Reichweite in der Region erhöhen kann“, sagte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer.

Luftfahrt: Volles Auftragsbuch bei Airbus

Am Mittwoch hatte Easyjet eine Bestellung über 56 Maschinen der A320neo-Familie bestätigt, nachdem die Aktionäre ihre Zustimmung gegeben hatten. Die britische Billigfluglinie ist mit mehr als 300 Exemplaren der weltweit größte Betreiber des Flugzeuges und will mit der Bestellung auch seine Flotte erneuern. Einen Tag vorher hatte die US-Fluglinie Delta Airlines den geplanten Erwerb von zwölf Jets der kleineren A220-Reihe bekannt gegeben, die in Nordamerika gebaut werden.

Einen Großauftrag hatte der europäische Flugzeugbauer schon am 1. Juli vermeldet. Damals sicherten sich die vier chinesischen Airlines Air China, China Eastern, China Southern und Shenzhen Airlines zusammen 292 Flieger der A320-Familie. Das Auftragsbuch von Airbus ist prall gefüllt. Ende Juni standen dort 6373 Exemplare der sogenannten Single-Aisle-Klasse, also Schmalrumpffliegern mit einem Mittelgang. Dazu zählen neben der A320-Familie, die den Großteil der Order ausmacht, auch die A220-Reihe. In Farnborough hat Erzrivale Boeing bei Aufträgen die Nase vorn. Von der 737- Max-Reihe wurden von drei Airlines und Flugzeugfinanzierern 155 Maschinen bestellt, am Donnerstag zurrte Qatar Airways den Auftrag über 25 Stück fest.