Berlin. Hohe Kosten für Strom, Gas & Heizung belasten nun alle. Doch man kann durch eigenes Handeln die Kosten senken. Die wichtigsten Tipps

„Liebe Eis-Fans, danke fürs Gefrierfachabtauen: Das spart bis zu 50 Prozent Energie“. Oder: „Liebe Duschfans, ein Energiespar-Duschkopf spart 30 Prozent Energie für Warmwasser.“ Aber auch: „Liebe Häuslebauer, liebe Hausbesitzerinnen, Solarstrom vom Dach zahlt sich gleich dreifach aus.“

Mit solchen praktischen Tipps zum Energiesparen sollen künftig alle Bürgerinnen und Bürger zum aktiven Energiesparen motiviert werden. Eine entsprechende Kampagne für einen gemeinsamen Energiewechsel hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zusammen mit Unternehmensverbänden – vom Handwerk über die Industrie bis hin zu Verbraucherschützern – ins Leben gerufen. Ein weiterer Aufruf heißt somit: „Liebe 80 Millionen, wer Energie spart, stärkt Deutschlands Unabhängigkeit.“

Ziel ist es, Deutschland angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine unabhängig von russischen Energielieferungen zu machen und gleichzeitig durch Energieeinsparungen den Klimaschutz zu stärken und die globale Klimaerwärmung einzudämmen.

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Strom, Gas & Heizöl: Jeder kann zum Sparen beitragen

„Es ist eine große gemeinsame Kraftanstrengung. Wir müssen dabei alle versuchen, einen Beitrag zu leisten“, sagte Habeck motivierend. Ob Unternehmen oder Verbraucher – jeder und jede könne dazu etwas beitragen. „Wir müssen weg von fossilen Energieträgern und weg von der Abhängigkeit und Erpressbarkeit von russischen Importen“, sagte der grüne Minister. Habeck verwies auf die aktuell hohen Energiepreise als weitere Motivation zum Einsparen und Kostensenken.

Manchmal sind es nur kleine Verhaltensänderungen, die Größeres bewirken können. Manche seien im Alltag in Vergessenheit geraten und „tun gar nicht weh“, wie die Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Jutta Gurkmann, sagte. Ein Beispiel: „Wenn man das Thermostat der Heizung eine Stufe herunterstellt, entspricht dies in der Regel 4 Grad. Darin liegt ein Einsparpotenzial von bis zu 20 Prozent.“

Besonders große Einsparungen bringe auch Tempo 100 auf der Autobahn statt Vollgas. Zudem seien 50 Prozent der Autofahrten kürzer als fünf Kilometer. Hier sollten Bürgerinnen und Bürger in den nächsten Monaten besser das 9-Euro-Ticket nutzen und auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen, empfiehlt Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer als Energiesparmaßnahme. Wichtig sei es aber auch, dass Effizienzgewinne nicht wie schon so oft durch eine „Mehr-Mentalität“ der Verbraucher in Form größerer Autos, Fernseher oder Wohnungen wieder aufgefressen werden.