Hamburg. Günstige Rahmenbedingungen für Branche. Doch gegenteilige Entwicklung bei Hamburger Unternehmen. Experte ordnet Entwicklung ein.

Die Energiewende und die durch den Krieg gegen die Ukraine beschleunigte Abkehr von fossilen Brennstoffen sind an sich günstige Rahmenbedingungen für die Branche. Doch der Hamburger Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat im ersten Quartal etwas weniger Aufträge verbucht als im Vorjahreszeitraum.

In den ersten drei Monaten seien Aufträge mit einer Gesamtleistung von 1,17 Gigawatt eingegangen, teilte der im SDAX notierte Konzern mit. Von Januar bis März 2021 waren es noch knapp 1,25 Gigawatt gewesen. Nordex verwies aber darauf, dass der Anteil der gewinnträchtigen Delta-4000-Anlagen von 73 Prozent auf 91 Prozent gestiegen sei. Ein wachsender Anteil dieser Anlagen ist, neben der Weitergabe steigender Kosten an die Kunden, eine wesentliche Voraussetzung für die von Nordex 2022 angestrebte Margenverbesserung.

Windrad-Hersteller Nordex: Aktie dreht ins Plus

Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies wertete die Entwicklung bei den Delta-4000-Anlagen positiv. Zudem überrasche der träge Jahresstart nicht, so der Aktienexperte. Hesse rechnet mit einer anziehenden Auftragslage im Jahresverlauf. Die Nordex-Aktie gab nach Bekanntgabe der Auftragszahlen am Mittwoch zunächst leicht nach, drehte dann aber ins Plus. Mit einem Kursplus von fast 18 Prozent zählen Nordex-Papiere zu den wenigen Gewinnern im SDAX in diesem Jahr.