Hamburg. Anteilsscheine des Hamburger Gabelstaplerbauers fallen nach Gewinnwarnung um zeitweise 18 Prozent. Höhere Materialkosten belasten das Unternehmen
Mit einer Gewinnwarnung hat der Vorstand des Hamburger Gabelstaplerbauers Jungheinrich die
Aktie des Unternehmens auf Talfahrt geschickt. Zwar gehe man trotz des Ukraine-Krieges weiter von einem „profitablen Wachstum“ aus, doch die „gegenwärtigen Markterwartungen“ würden nicht erreicht, teilte Jungheinrich mit.
Aktuell rechne man für 2022 mit einem leicht unter dem Vorjahr liegenden Auftragseingang (2021: 4,9 Milliarden Euro). Für den Konzernumsatz wird „bei anhaltenden Engpässen in den Lieferketten“ ein leicht über dem Vorjahr liegender Wert (2021: 4,2 Milliarden Euro) erwartet. Der Gewinn vor Steuern dürfte sich nach Einschätzung des Vorstands aber „deutlich“ verschlechtern; für 2021 war ein Ergebnis von 349 Millionen Euro ausgewiesen worden.
Das Personal soll trotz der Probleme „spürbar“ ausgebaut werden
Bei den Anlegern kam die Nachricht nicht gut an: Bis zum Donnerstagnachmittag verlor die Jungheinrich-Aktie zeitweise um gut 18 Prozent an Wert. Das Papier hatte sich schon im bisherigen Jahresverlauf schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt.
Während das Hamburger Bankhaus Berenberg noch Mitte Februar für Jungheinrich von einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 404 Millionen Euro in diesem Jahr ausging, erwartet der Jungheinrich-Vorstand jetzt nur noch ein Ergebnis, das deutlich unter dem von 2021 (360 Millionen Euro) liegt.
Zur Begründung der Gewinnwarnung hieß es, man rechne jetzt mit „weiteren merklichen Steigerungen“ der Materialkosten, ausgehend von dem bereits sehr hohen Niveau. Mögliche weitere negative Effekte aus dem Ukraine-Krieg, die nicht abschließend abschätzbar seien, habe man noch nicht berücksichtigt. Um das Strategieprogramm „2025+“ konsequent fortzusetzen, sei für das Jahr 2022 dennoch ein „spürbarer Ausbau der personellen Kapazitäten“ geplant.