Hamburg. Die Gewerkschaft Ver.di verhandelt für Luftsicherheitskräfte über Lohnerhöhung. Was Fluggäste jetzt wissen müssen.

Wer in den am Sonnabend beginnenden Hamburger Frühjahrsferien in den Urlaub fliegen will, sollte an diesem Dienstag und Mittwoch gespannt nach Berlin schauen. Dort findet die dritte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt für die Luftsicherheitskräfte statt.

„Die Arbeitgeber müssen ein Angebot vorlegen, das wir als Basis für Verhandlungen akzeptieren können“, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper dem Abendblatt. „Ansonsten gehe ich davon aus, dass wir weiter streiken werden.“

Hamburger Flughafen: Streiks während der Ferien?

Nachdem die ersten Gesprächsrunden aus Sicht der Gewerkschaft unzureichend gelaufen sind, gab es mehrere Warnstreiks. Am Freitag fielen in Düsseldorf etwa 160 von 280 geplanten Ankünften und Abflügen aus. In Köln/Bonn wurden am Montag 56 von 126 Flugbewegungen gestrichen. Beide Male wurde die Passagierkontrolle bestreikt. Ein 24-Stunden-Warnstreik in Frankfurt zog keine Flugausfälle nach sich – es wurden nur Frachtkontrolle und Flugzeugbewachung bestreikt.

Ver.di fordert eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei zwölf Monaten Laufzeit. Zudem sollen starke regionale Entlohnungsunterschiede abgebaut und behördlich geprüfte Frachtkontrolleure höher eingruppiert werden.

Flughafen: In Hamburg soll es bei Bodendiensten Tarifeinigung geben

Ob Hamburgs Flughafen künftig von Streiks betroffen sein könnte, blieb offen. Klar ist: Mit Ferienstart werden viele Fluggäste erwartet, Ver.di würde einen starken Effekt erzielen, sich aber auch den Unmut vieler Reisender zuziehen.

Bei zwei weiteren Tarifrunden sieht es derzeit ruhig aus. „Bei den Bodenverkehrsdiensten ist eine Tarifeinigung hergestellt“, sagte Hamburg-Airport-Sprecherin Katja Bromm auf Anfrage. Ver.di-Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe sprach von einem Zwischenergebnis, das jetzt intensiv in der Mitgliedschaft besprochen werde.

Für den Passagierabfertiger AHS sollen die Gespräche Mitte März starten. Vorrangiges Ziel sei neben dem Lohnplus die Einführung des künftigen Mindestlohns von zwölf Euro in unteren Lohngruppen, so Stubbe.