Besonders bei Hamburgern ist das Hotel auf Fuerteventura beliebt. Doch nun macht sich großer Unmut breit. Das sagt Tui.
- Im Robinson Club auf Fuerteventura ist Corona ausgebrochen
- Das Hotel am Playa de Jandia ist bei Hamburgern beliebt
- Kanaren-Urlauber sind erschüttert – so reagiert Tui
Schon vor einigen Tagen machte im internen Chat des Robinson Club ein Gerücht die Runde. Im Hotel Jandia Playa auf Fuerteventura solle es Corona-Fälle unter Gästen geben. „Was wird seitens des Club-Managements unternommen, um die größere Anzahl von Corona-Ausbrüchen innerhalb der Anlage einzudämmen?“, fragt ein Urlauber in die Runde der Chat-Teilnehmer in der Robinson-App von Gästen, die derzeit in der Anlage auf den Kanaren ihren Urlaub verbringen.
Robinson Club melde Corona-Ausbruch auf Fuerteventura
Das Abendblatt fragte beim Mutterkonzern TUI nach – und bereits wenig später rief der Pressechef der TUI persönlich zurück. „Ja, es gibt vereinzelte Corona-Fälle“, bestätigte Aage Dünhaupt. Die Gäste seien isoliert worden, entsprechend der offiziellen Hygieneprotokolle. Die positiv getesteten Reisenden bleiben dabei im Club, sie wohnen in speziellen Zimmern. „Wenn die Kunden 4 bis 5 Sterne gebucht haben“, begründete Dünhaupt, „sollten sie auch in entsprechender Umgebung bleiben können“.
Im Chat des bei Hamburgern beliebten Clubs machte sich vergangene Woche zugleich einiger Unmut breit. „Wir sind am 2.1. zurückgeflogen und wurden am 3.1. positiv getestet. Ich habe den Club darüber informiert, aber keine Reaktion erhalten“, schreibt eine Urlauberin. „Ich denke, die sind überfordert“, antwortet ein anderer Gast.
Robinson Club informiert Urlauber über Corona-Fälle
Auch andere Teilnehmer schreiben über positive Tests. Abends dann ein Hinweis der Clubleitung in der ebenfalls für das Programm genutzten App, um 22 Uhr gebe es eine Information für alle, am sogenannten Schachbrett. Dort, am Bereich neben der Bar, wurde nach dem Essen über den Corona-Ausbruch aufgeklärt, aber laut Chat ohne Zahlen zu nennen und ohne wirklich auf Maßnahmen einzugehen.
„Wir haben alles im Griff sieht irgendwie anders aus“, schreibt ein Gast. „Leider war die Rede des Club Directors sehr planlos. Keine Maßnahmen oder Anpassungen wurden erwähnt“, heißt es in einem Beitrag. „Musik lief danach direkt weiter“, schreibt ein Urlauber über den späten Abend an der Bar, die Leute hätten weiter zusammengestanden.
Robinson Club: Andere Hygienevorschriften als in Hamburg
So unklar die Lage bleibt, eines ist sicher: Die Fälle waren schon Tage vor der Informationsveranstaltung am späten Abend bekannt. Wollte Robinson das Aufkommen des Virus im Club möglichst wenig bekannt machen, sodass auch anreisende Gäste nicht beunruhigt werden?
Interessant: Die in Robinson Clubs üblichen Gruppentische werden nach wie vor mit sechs Personen besetzt. Wer mag, kann sich zwanglos dazusetzen, nicht nur Alleinreisende wechseln jeden Tag ihre Tischnachbarn, ohne dass die Kontakte nachvollzogen werden.
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Robinson Club: Maskenpflicht auf Fluren, aber nachts Party
Virologen bewerten ein solches Vorgehen als risikoreich, schließlich gilt hier nur 3G, lediglich am Anfang des Urlaubs wird getestet. Zwar besteht auf den Fluren und an der Rezeption eine Maskenpflicht, doch auch das offizielle Tanzverbot wird im Club nicht durchgesetzt.
Wechselnde DJs legen am Abend auf, das „Schachbrett“ zwischen Bar und Pool wird nachts zur Disko. Und nicht nur im Robinson Club, der vor 50 Jahren den Tourismus im Süden Fuerteventuras begründet hat, wachsen derzeit die Sorgen der Urlauber, sich anzustecken. Auf den Kanaren insgesamt steigt die Inzidenz.