Hamburg. Deutlich weniger Passagiere nutzen den Flughafen im Jahr 2021. Kommt nun der von Eggenschwiler erhoffte Aufwärtstrend?

Die Zahl der Passagiere am Flughafen Hamburg ist auch im zweiten Corona-Jahr weit unter dem normalen Niveau geblieben. 5,32 Millionen Fluggäste nutzten den Helmut-Schmidt-Flughafen im Jahr 2021. Das waren zwar 17 Prozent mehr als 2020. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 bedeute dies aber immer noch einen Einbruch von 69 Prozent, teilte Hamburg Airport am Mittwoch mit.

Vor einem Jahr hatte Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler noch auf 8,5 Millionen Passagiere in Fuhlsbüttel gehofft. Weil die Nachfrage durch pandemiebedingte Reisebeschränkungen sich nicht wie erwartet erholte, senkte er mehrfach die Prognose auf zuletzt 5,5 Millionen Ende September. „Der Dezember verlief deutlich schwächer als ursprünglich erwartet“, sagte Eggenschwiler, „und dieses Niveau wird voraussichtlich auch die nächsten Monate so bleiben. Der Winter wird hart.“

Flughafen Hamburg: 2022 doppelt so viele Passagiere?

Wegen der derzeitigen Corona-Lage mit der vierten Pandemiewelle seien belastbare Prognosen für das laufende Jahr 2022 weiterhin schwierig. „Nach ersten Rückmeldungen aus der Branche gehen wir aber davon aus, dass wir 2022 bis zu 60 Prozent des Verkehrsaufkommens von 2019 erreichen werden“, sagte Eggenschwiler. Ab Ostern hofft er auf eine beschleunigte Erholung des Luftverkehrs, sodass im Gesamtjahr rund 11 Millionen Passagiere erreicht werden könnten. Dies entspräche rund doppelt so vielen Fluggästen wie im vergangenen Jahr.

Die Zahl der Passagiere pro Flug lag 2021 den Angaben nach bei durchschnittlich 100 Gästen. In den Vorjahren waren es 124 (2019) und 88 (2020). Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 stieg die Auslastung der Maschinen am Hamburger Flughafen um sechs Prozentpunkte auf 66 Prozent. Die Zahl der Starts und Landungen lag bei rund 69.500. Das seien fünf Prozent mehr als im Vorjahr gewesen, aber weniger als die Hälfte des Jahres 2019.

Flughafen Hamburg: Luftfrachtgeschäft läuft

Das Luftfrachtgeschäft lief hingegen relativ robust. Im vergangenen Jahr wurden 21.800 Tonnen Luftfracht umgeschlagen. Das seien nur 20 Prozent weniger als 2019. Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr bedeute dies sogar ein Plus von 118 Prozent. In Hamburg landeten während der Corona-Krise regelmäßig reine Frachtmaschinen, die zum Beispiel Schutz- und Hygienegüter, aber auch Mode- und Technikwaren transportierten.

Eggenschwilers Schlusswort: „Der Luftverkehr war als eine der ersten Branchen schwer von der Corona-Krise getroffen worden und wird eine der letzten sein, die wieder zur Normalität zurückkehren wird.“