Hamburg. Wie sieht Mobilität im Hafen zukünftig aus? Wirtschaftssenator Westhagemann stellt in Hamburg den Hafen der Zukunft vor.

Am Montagvormittag haben Abendblatt-Leser einen exklusiven Einblick in den Hafen der Zukunft erhalten. Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) erläuterte dabei insbesondere den Einsatz von Wasser- und Flugdrohnen: Krönender Abschluss der Veranstaltung war eine Drohnenvorführung über dem sogenannten homePort der Hamburg Port Authority (HPA) auf Steinwerder. Es war eine Art inoffizieller Auftakt zum ITS-Weltkongress, der unter anderem die Digitalisierung des Hafens ins Auge fasst.

„Wie sieht Mobilität im Hafen zukünftig aus?“, fragte der Wirtschaftssenator in die Menge der rund 60 Zuhörenden. Die Antwort gab er selbst: „In den nächsten drei bis fünf Jahren wird es so weit sein, dass wir täglich Drohnen im Wasser und am Himmel haben.“ Doch zuvor müssten noch die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, insbesondere für Flugdrohnen. Sie sollen etwa den Deichschutz sicherstellen und marode Stellen an Brücken oder Kaimauern identifizieren.

Drohnen sind bei der HPA schon im Einsatz

Die ferngesteuerten Geräte sind sogar schon im Einsatz. Zum Beispiel nutzt die HPA Wasserdrohnen, die aussehen wie ein Meter lange gelbe Schiffe. Sie messen die Wassertiefen in Elbe und Hafenbecken, die sich wegen der Sedimente ständig verändern. Mithilfe der Daten entstehen digitale Karten, die helfen, flache Gewässerbereiche zu umschiffen. Zudem entstehen Prototypen, die nicht nur im Hafen, sondern im gesamten Stadtgebiet von Nutzen sein sollen. So hat Medifly Hamburg eine Flugdrohne entwickelt, die Blutkonserven schneller als auf der Straße transportieren und so zur Lebensretterin werden kann.

Modelle der beiden Drohnen konnten sich die Abendblattleser auf dem ­homePort anschauen. „Ich hatte keine Ahnung, dass es schon so viele Projekte gibt“, sagte Rosa Radtke, die mit ihrem Sohn Kaspian zu der Flugshow gekommen war. Zwei Drohnen flogen nach­einander jeweils zehn Meter in die Höhe, drehten surrend eine Runde über das angrenzende Testfeld, landeten sicher auf dem Boden – und ernteten Applaus von Mutter und Sohn.