Hamburg. Appell zu Beginn der Sondierungsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP. Klimaschutz müsse ganz oben auf Agenda stehen.

In einem gemeinsamen Appell haben sich annähernd 70 zumeist große deutsche Unternehmen für eine „ambitioniertere Klimapolitik“ ausgesprochen. Anlässlich des Beginns der ersten Sondierungsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP fordern die in der Stiftung 2 Grad zusammengeschlossenen Firmen die verhandelnden Parteien auf, „Deutschland auf einen klaren, verlässlichen und planbaren Pfad zur Klimaneutralität zu bringen“.

Eine neue Bundesregierung müsse innerhalb der ersten 100 Tage eine Umsetzungsoffensive für Klimaneutralität aufsetzen, heißt es in dem Aufruf.

Alexander Otto, der Aufsichtsratsvorsitzende der Hamburger Otto Group und Präsident der Stiftung, erklärte: „Der Klimaschutz war bei der Bundestagswahl das wahlentscheidende Thema und muss von den Parteien bei der Bildung einer neuen Bundesregierung ganz oben auf die Agenda gesetzt werden.“ Die neue Bundesregierung müsse jetzt den Rahmen setzen, „damit wir als Unternehmer Klimaneutralität zum Markenzeichen der deutschen Wirtschaft machen können“, so Otto weiter.

Hamburger Firmen fordern mehr Klimaschutz

Die Stiftung 2 Grad ist eine Initiative von Vorstandsvorsitzenden, Geschäftsführern und Familienunternehmern. Ihr Name geht auf das Ziel zurück, die globale Erwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Neben der Otto-Gruppe gehören dem Bündnis weitere große Unternehmen mit Sitz in Hamburg an: die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises, der Kupferkonzern Aurubis, der Paketdienst Hermes, der Waggonvermieter VTG sowie der zur Otto-Gruppe zählende Modehändler Bonprix.

Die Firmen sprechen sich insbesondere für den Ausbau erneuerbarer Energien und Stromnetze, klimafreundliche Industrieanlagen und die energetische Gebäudesanierung aus. Aurubis-Vorstandschef Roland Harings: „Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen, als erstes Industrieland weltweit bis 2045 klimaneutral zu werden und dabei wettbewerbsfähig zu bleiben.“