Hamburg. Erstmals setzt sich der Dax aus 40 Unternehmen zusammen. Warum der erweiterte Aktienindex trotzdem nicht gut aus den Startlöchern kam.
Eine historische DAX-Woche liegt hinter den Anlegern. Erstmals in seiner Geschichte setzt sich der wichtigste deutsche Aktienindex seit vergangenem Montag aus 40 Unternehmen zusammen. Besonders gut kam der erweiterte DAX allerdings nicht aus den Startlöchern. Um fast 300 Punkte fiel das Börsenbarometer in Richtung 15.000 Zähler. Dieser Rückgang hatte jedoch nichts mit dem neuen DAX zu tun, sondern mit Sorgen um den ökonomisch schwer angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzern Evergrande.
Börse: Angst vor einem Zusammenbruch von Evergrande
Die Angst vor einem Zusammenbruch des hoch verschuldeten Immobilienkolosses ließ die Börsen rund um den Globus erzittern. Auch wenn die direkten ökonomischen Folgen wohl auf China begrenzt sein dürften, werden vor allem die vielen deutschen Unternehmen, die mit dem Reich der Mitte Handel treiben, hellhörig. Denn ein Kollaps des zweitgrößten chinesischen Immobilienkonzerns würde massive Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und vor allem den Konsum in China haben.
Sollten Großinvestoren, Kleinanleger und Millionen von Bauarbeitern Geld und Jobs verlieren, dürfte dies nicht ohne Auswirkungen auf die Nachfrage nach Produkten made in Germany bleiben. Zwar fing der DAX sich im Wochenverlauf wieder und lag am frühen Freitagnachmittag mit rund 15.540 Zählern rund 1,5 Prozent im Plus, doch die Furcht vor dem Evergrande-Kollaps und vielleicht sogar dem Platzen der Preisblase für Immobilien in China ist weiterhin groß.
Börse: Zu den Verlierern in dieser Woche zählt die Fielmann AG
Unbeeindruckt von dieser Entwicklung zeigte sich der Hamburger Modehändler About You. Die Aktie legte auf Wochensicht in der Spitze mehr als zehn Prozent auf 23,60 Euro zu. Hierzu hat möglicherweise auch der Aufstieg des jungen Börsenunternehmens in den S-DAX beigetragen. Allerdings ist der aktuelle Kurs immer noch mehr als acht Prozent von der Erstnotiz des Papiers Mitte Juni entfernt.
Zu den Verlierern in der zurückliegenden Woche aus Hamburger Sicht gehörte die Fielmann AG. Der Kurs der Optikerkette fiel in der Spitze um mehr als fünf Prozent auf rund 60 Euro. Die Analysten bleiben aber ohne Ausnahme zuversichtlich und nennen Kursziele von 74 bis 78 Euro.