Hamburg. In den 23 Top-Stadtteilen kostet der Quadratmeter mit 9590 Euro fast so viel wie in Bayerns Landeshauptstadt. Das ist die Prognose.

Bald könnte der Quadratmeter Wohnfläche in einer Neubauwohnung in vielen Hamburger Regionen 10.000 Euro kosten. Zwar sind fünfstellige Preise bei exklusiven Neubauprojekten nicht ungewöhnlich, aber als Durchschnittspreis wurde dieser Wert bisher in Hamburg nicht erreicht.

Nach einer Prognose des Hamburger Maklers Grossmann & Berger werden die Neubaupreise in 23 besonders gefragten Stadtteilen, die vom normalen Bahrenfeld bis zum luxuriösen Rothenbaum reichen, im nächsten Jahr die Marke von 9700 Euro je Quadratmeter (m2) erreichen.

Standard-Neubauwohnung kostet in Hamburg 767.200 Euro

Für das erste Halbjahr 2021 wurde in diesen Stadtteilen ein Durchschnittspreis von 9590 Euro registriert. Das ist nicht mehr weit entfernt von Münchner Verhältnissen, wo für einen Quadratmeter Wohnfläche 9970 Euro bezahlt werden müssen, wie aus einer Studie des Immobilienportals ImmoWelt hervorgeht.

Die Preise in Hamburg beziehen sich auf eine Standard-Neubau-Eigentumswohnung im ersten Stock, mit drei Zimmern und 80 Quadratmeter Wohnfläche. Einbauküche und Parkplatz sind im Preis nicht enthalten. Für so eine Wohnung ohne jeden Luxus müssen also 767.200 Euro bezahlt werden – im Vorjahr waren es rund 17.000 Euro weniger.

Zahl der angebotenen Wohnungen sinkt drittes Jahr in Folge

Im ersten Halbjahr sind nur noch 439 Neubau-Eigentumswohnungen in den Vertrieb gegangen, nach 1265 Objekten im gesamten Jahr 2020. Das dritte Jahr in Folge sinkt die Zahl der angebotenen Wohnungen.

„Die Corona-Pandemie bremst weiterhin die Prozesse in der Immobilienwirtschaft. Fehlende Baugenehmigungen, Finanzierungen sowie Beurkundungsreife von Wohnprojekten verzögern einige Projektstarts“, sagt Frank Stolz, Geschäftsleiter Neubau Hamburg von Grossmann & Berger. Außerdem führe der Engpass an Baumaterialien zu steigenden Baukosten.

Durchschnittspreis in Hamburg steigt um neun Prozent

Während die Preise in den gefragten Stadtteilen nur noch um rund zwei Prozent steigen, gab es im Gesamtmarkt für Neubaueigentumswohnungen im ersten Halbjahr 2021 noch einmal eine kräftige Preissteigerung um neun Prozent gegenüber dem Gesamtjahr 2020. Der Durchschnittspreis ist mit 7920 Euro noch deutlich von der 10.000-Euro-Marke entfernt.

Nach den Prognosen von Grossmann & Berger werden im nächsten Jahr dann im Schnitt Quadratmeterpreise von 8100 Euro erreicht.