Hamburg. Flugzeugproduktion soll neu aufgestellt werden. Einen Verkauf der geplanten Einzelteiletochter favorisiert das Management weiterhin.

Die Umbaupläne bei Airbus schlagen hohe Wellen. Gewerkschaften, Betriebsräte und Politiker befürchten eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und eine Schwächung des Luftfahrtstandortes Deutschland.

In Hamburg sollen rund 4000 Beschäftigte der Struktur- und Ausrüstungsmontage in eine neue Tochterfirma wechseln. Am Dienstagnachmittag hat sich Airbus-Finanzvorstand Dominik Asam nach einem Treffen mit dem Konzernbetriebsrat zu der geplanten Umstrukturierung des Flugzeugbauers geäußert.

Airbus-Umbau: Asam hofft auf Einigung in Hamburg

Für den Standort Hamburg mit dem Werk auf Finkenwerder gab er sich hoffnungsvoll. „Da ist Einigung erzielbar“, sagte Asam in einem Journalistengespräch. Das liege daran, dass alle Mitarbeiter im Airbus-Konzern verbleiben würden. Sie sollen aus der Airbus Operations GmbH in eine noch zu gründende Aerostructure-Einheit wechseln. „Da werden Verhandlungen zu Tarifkonditionen geführt werden, die dann entsprechend harmonisiert werden“, sagte Asam.

Die Arbeitnehmerseite habe signalisiert, darüber konstruktiv zu reden. Das Problem für das Topmanagement: Betriebsräte und IG Metall koppeln die Zustimmung in Hamburg an eine Gesamtlösung – und da scheinen die Fronten nach wie vor verhärtet.

Arbeitnehmervertreter wollen keinen Verkauf der Einzelteilefertigung

Denn neben des Neuzuschnitts der Struktur- und Ausrüstungsmontage – in ihr werden die bei der Tochter Premium Aerotec Group (PAG) gefertigten Rumpfschalen zu -segmenten zusammengebaut und anschließend in ihnen die Leitungen verlegt – will das Unternehmen auch die Einzelteilfertigung in eine weitere Tochter ausgliedern und möglicherweise verkaufen. Das lehnen die Arbeitnehmervertreter aber ab.

Man habe nun untersucht, ob ein Verbleib der Einzelteilefertigung, die in Varel und Augsburg bei PAG erfolgt, im Konzern möglich sei. Sie gehörten prinzipiell nicht zum Kerngeschäft, blieben aber essenziell für Airbus. Die Kosten seien aber 25 bis 30 Prozent höher als das Marktniveau, sagte Asam.

Airbus-Management hält strategischen Partner für am besten

Daher wären beim Verbleib im Konzern signifikante Restrukturierungsmaßnahmen notwendig, die auch Arbeitsplätze gefährden könnten, hieß es vom Konzern. Das Management hält es daher für am besten, wenn ein starker, strategischer Partner diese Aktivitäten übernehme.