Hamburg. Das neue Gebäude soll wie ein Kontorhaus wirken. Nicht nur zwei Hotels ziehen ein. Was aber wird aus der C&A-Filiale?
Spektakuläre Pläne für das C&A-Gebäude an der Hamburger Mönckebergstraße: Wie die Immobiliengesellschaft Redevco Services Deutschland am Donnerstag mitteilte, wird das Haus abgerissen und durch ein neues, zehnstöckiges Gebäude im Stil der alten Hamburger Kontorhäuser ersetzt.
An der Adresse Mönckebergstraße 9 soll demnach ein nachhaltiger Komplex mit einer Nutzfläche von 15.000 Quadratmetern entstehen. Im Untergeschoss, Erdgeschoss und in der ersten Etage sind Einzelhandelsflächen geplant, es werde aber auch ein neues Gastro-Konzept mit einer Außenfläche an der Ecke zur Bugenhagenstraße geben.
Was wird aus der Filiale von C&A?
Komplett neu wird es ab der zweiten Etage: Dort sollen gleich zwei Hotels einziehen, wobei das oberste Stockwerk inklusive einer großen Dachterrasse mit Ausblick bis zum Hamburger Hafen für weitere Restaurants reserviert ist.
Unklar blieb zunächst, ob C&A selbst nach dem Neubau wieder an die Mönckebergstraße ziehen wird oder ob andere Mieter die Einzelhandelsflächen nutzen werden. Eine Sprecherin der Immobiliengesellschaft Redevco wollte sich dazu auf Nachfrage nicht äußern, auch eine C&A-Sprecherin äußerte sich zunächst nicht. Zu den anderen Mietern für die Hotel- und Gastroflächen gab es ebenfalls keine weiteren Informationen.
Entwurf von Londoner Architekten
In früheren Statements hatte die Modekette betont, den Standort auch weiterhin nutzen zu wollen. Das Gebäude befindet sich laut Redevco bereits seit 1999 in der Hand der Immobiliengesellschaft, in die damals die Gebäude von C&A ausgegliedert wurden. Redevco und C&A gehören beide zur COFRA Holding AG, in der die Familie der C&A-Gründer Clemens und August Brenninkmeijer ihre Beteiligungen gebündelt hat.
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Das neue Haus an der Mönckebergstraße wurde von dem Londoner Architekturbüro Sergison Bates Architects entworfen. Die Briten hatten sich in einem Wettbewerb gegen starke internationale Konkurrenten durchgesetzt, darunter auch mehrere Hamburger Architekturbüros. Am 25. Mai fand die abschließende Jurysitzung statt.
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Angelehnt ist der Backsteinbau mit seinen laut Redevco "klaren, aber schwungvollen Proportionen" an die Häuser im benachbarten Kontorhausviertel. Zugleich soll es sich aber auch um ein klimaneutrales Gebäude mit einem nachhaltigen Energiekonzept handeln.
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Das alte C&A-Gebäude war vor einigen Jahren wegen einer möglichen Asbestverseuchung in die Schlagzeilen geraten. Zwar ergaben regelmäßige Luftmessungen der Modekette keine Belastung durch giftige Fasern in der Raumluft, das Unternehmen dachte aber bereits 2019 über eine Sanierung oder einen Abriss des Gebäudes nach.
C&A ist wichtig für die Hamburger City
Für den Einzelhandel in der Innenstadt ist C&A ein wichtiger sogenannter Frequenzbringer, der Kunden in die City zieht. City-Managerin Brigitte Engler betonte schon 2019: „Es ist wichtig, dass das Haus an der Stelle funktioniert und die Bauphase möglichst kurz gehalten wird.“