Hamburg. Hamburger Tiefkühlkosthersteller kann Umsatz steigern und Gewinn verdoppeln. Unternehmen profitiert vom Homeoffice.

Backfisch und Fischstäbchen aus Gemüse statt aus Seelachs – auf den Marktstart von Tiefkühlkost aus veganem Fischersatz hatte Frosta große Hoffnungen gesetzt. Anfang vergangenen Jahres brachte der Hersteller mit Sitz in Hamburg und Bremerhaven die ersten Produkte unter dem Markennamen „Fisch vom Feld“ auf den Markt und kam damit dem ebenfalls in der Hansestadt ansässigen Konkurrenten
Iglo zuvor. Auch der erweitert sein Sortiment stetig um Gerichte und Zutaten auf Pflanzenbasis, hat sich an veganen Fisch bislang aber nicht herangetraut.

Bei Frosta wurde die Einführung der Innovation allerdings von der Corona-Pandemie beeinträchtigt. Hochschulkantinen und Schulmensen blieben fast durchgängig geschlossen und fielen als potenzielle Abnehmer der neuen Kreationen aus, es blieben nur die Küchen von Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen. Nun aber sei „Fisch vom Feld“ seit Jahresbeginn auch im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich, gab das Frosta-Management am Donnerstag bei der Bilanz-Pressekonferenz bekannt.

Pandemie hat dem Tiefkühlkostkonzern mehr geholfen als geschadet

Demnach hat die Pandemie dem Tiefkühlkostkonzern unter dem Strich dann doch mehr geholfen als geschadet. Der Umsatz der Frosta AG legte um 5,4 Prozent auf 552 Millionen Euro zu, der Jahresüberschuss stieg sogar um mehr als 100 Prozent auf 25,2 Millionen Euro. Das allerdings lag vor allem daran, dass der Gewinn im Vorjahr wegen hoher Rohstoffpreise eingebrochen war. Nun liege er wieder auf dem üblichen Niveau, hieß es. Die Aktionäre sollen 1,60 Euro Dividende je Aktie erhalten.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Frosta profitierte dabei – wie andere Tiefkühlkosthersteller – von Homeoffice und Gastronomie-Lockdown. „Wenn Restaurants geschlossen sind, essen die Menschen mehr zu Hause“, sagte Marketingvorstand Hinnerk Ehlers. Insbesondere in den Lockdown-Monaten März und Dezember sei der Verkauf deutlich nach oben gegangen. Die Marke Frosta legte in Deutschland um 23,3 Prozent zu und wuchs damit deutlich schneller als der Markt. Sogar um mehr als ein Drittel (34,8 Prozent) stiegen die Umsätze bei Tiefkühlgemüse und -kräutern.

Schwierige Prognose

Diese Zuwächse machten die Umsatzverluste mehr als wett, die durch die Schließung von Gastronomie, Kantinen und anderer Großabnehmer entstanden. In diesem Segment büßte das Unternehmen 20 Millionen Euro Umsatz ein. Auch die höheren Kosten für Hygienemaßnahmen und Logistik in der Pandemie seien aufgefangen worden, sagte Finanzvorstand Maik Busse.

Frosta-Marketingvorstand Hinnerk
Ehlers.
Frosta-Marketingvorstand Hinnerk Ehlers. © Unbekannt | Roland Magunia

Eine Prognose für dieses Jahr sei wegen der Pandemie schwierig, so der Vorstand. Er erwartet aber, dass sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen werden. Frosta ist außer in Deutschland in mehreren europäischen Ländern tätig und beschäftigt 1780 Mitarbeiter. Produziert wird in drei Werken in Deutschland und einem in Polen.