Hamburg. Italienische Politiker genehmigen Pläne des Hamburger Logistikkonzerns. Standort soll das Tor nach Osteuropa werden.

Der größte Hafenkonzern der Hansestadt, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), nimmt ein Umschlagsterminal im Hafen von Triest in Betrieb. Wie das Unternehmen bekannt gab, hat der italienische Ministerrat der Übernahme der Mehrheit des Terminals durch die Hamburger zugestimmt. Das Multifunktionsterminal soll unter dem Namen „HHLA PLT Italy“ Anfang Februar die Arbeit aufnehmen. PLT steht für „Plattaforma Logistica Trieste“.

Die Anlage liegt innerhalb der Freihafenzone von Triest und verfügt über eine Gesamtfläche von 27 Hektar. Im Norden des Terminals wird bereits vorrangig Stückgut verladen. Im Süden entsteht das Herzstück des Terminals: auf einem neu erschlossenen Areal am seeschifftiefen Wasser sollen künftig Container- und RoRo-Verkehre (Roll-on/Roll-off) abgefertigt werden. Zur Beladung der RoRo-Schiffe steht eine 35 Meter lange Rampe zur Verfügung. Der Containerumschlag geschieht mit Hafenmobilkränen, von denen einer bereits installiert wurde. Ein weiterer kommt im ersten Quartal 2021 hinzu.

Dritte Hafenbeteiligung der HHLA außerhalb Hamburgs

Nach Odessa (Ukraine) und Tallinn (Estland) ist dies die dritte Hafenbeteiligung der HHLA außerhalb Hamburgs. Dem Vernehmen nach soll ein zweistelliger Millionenbetrag geflossen sein. Die Kapazität des PLT-Terminals umfasst insgesamt etwa 300.000 Standardcon­tainer (TEU), 700.000 Tonnen allgemeines Frachtgut und rund 90.000 Tonnen Roll-on-Roll-off-Ladung.

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Damit ist HHLA-PLT ein eher kleines Terminal etwa von der Größe des HHLA-Hafens in Tallin. Dennoch hat die Übernahme in Fachkreisen für Aufsehen gesorgt. Terminalkapazitäten sind in der Mittelmeerregion nachgefragt, da immer mehr Reedereien dazu übergehen, ihre Ladung aus Fernost bereits dort an Land umzuschlagen, anstatt in den ­großen nordeuropäischen Häfen wie Rotterdam oder Hamburg. Als nördlichster Hafen im Mittelmeer ist Triest Tor zu Zentral- und Osteuropa.

„Bei der Vertragsunterzeichnung gab es enormen Zuspruch für unser Engagement in dem Adria-Hafen“, sagte HHLA-Vorstands­chefin Angela ­Titzrath. „Gemeinsam mit unseren ­italienischen Partnern und der motivierten Belegschaft wollen wir HHLA PLT Italy zu einem bedeutenden südlichen Knotenpunkt innerhalb unseres Netzwerks ausbauen.“