Hamburg. Riesen-Airbus startet mit Biokerosin auf Finkenwerder zum Auslieferungsflug nach Dubai. Auch der “Beluga“ wird grüner.

Auslieferungen des größten Passagierflugzeugs der Welt gehören für Emirates und Airbus mittlerweile zur Routine. Zum 116. Mal hat die arabische Fluggesellschaft einen A380 in Empfang genommen.

Doch bei der Übergabe am Freitag im Hamburger Werk auf Finkenwerder gab es eine Neuerung. „Unser letzter A380-Auslieferungsflug wurde teilweise mit nachhaltigem Flugbenzin betrieben – ein positiver Schritt zur Verringerung unserer Gesamtemissionen“, sagte Emirates-Chef Sir Tim Clark.

Emirates A380: Zehn Tonnen Biokerosin an Bord

Erstmals sei der Riesen-Airbus mit einer Mischung aus Kerosin und nachhaltigem Flugbenzin (Sustainable Aviation Fuel, SAF) betankt worden, teilte Emirates am Montag mit. Zehn Tonnen des Biokerosins seien an Bord gewesen. Der für den Flug nach Dubai verwendete Kraftstoff sei in Finnland aus gebrauchtem Speiseöl hergestellt worden.

„Wir beobachten die Entwicklungen im Bereich des nachhaltigen Flugtreibstoffs sehr genau und freuen uns auf die Zeit, in der er in großem Maßstab und zu wettbewerbsfähigen Kosten hergestellt werden kann“, sagte Clark. Die bisher hergestellten Mengen sind im Vergleich zum Bedarf der Luftfahrtbranche sehr klein. Die Preise liegen bei einem Mehrfachen von herkömmlichem Kerosin.

Airbus: Beluga fliegt seit einem Jahr auch mit Biosprit

Airbus sammelt seit Jahren Erfahrung mit dem Einsatz von Biokraftstoffen. Ab 2016 wurde die Beimischung von SAF bei Auslieferungen in Toulouse angeboten. Anschließend gab es die Möglichkeit bei Übergaben in Mobile (USA). Seit einem Jahr mischt der europäische Flugzeugbauer den Biosprit in Hamburg bei Flügen der Transportmaschine Beluga bei.

In diesem Juli wurden auf Finkenwerder erstmals zwei A321LR an die kanadische Fluglinie Air Transat ausgeliefert, die auf den Überführungsflügen zu zehn Prozent Biosprit in den Triebwerken verbrannten. Für den A380 sei dies nun die Hamburg-Premiere gewesen, sagte ein Airbus-Sprecher.

Emirates soll noch 2020 zwei weitere A380 erhalten

Emirates ist mit Abstand der größte Kunde des A380. In diesem Jahr sollen noch zwei weitere dieser neuen Riesenjets von Hamburg nach Dubai überführt werden. Einer von ihnen wird die neue Premium-Economy-Class erhalten.

Im nächsten Jahr wird die Fertigung der Maschine allerdings eingestellt, weil es nicht mehr genug Aufträge für die Maschine gab. Airbus konnte nur 251 Exemplare verkaufen.

Emirates-Chef hält A380 für „Erfolgsgeschichte“

Wenn die Reisebuchungen anzögen, soll das Flugzeug wieder auf mehr Strecken eingesetzt werden, so Emirates-Chef Clark: „Das Flugzeug wird auch im nächsten Jahrzehnt unser Flaggschiff bleiben.“ Für ihn bleibe der A380 eine „Erfolgsgeschichte“.