Hamburg. Helmut-Schmidt-Airport spürt Corona-Maßnahmen massiv – und wird gleichzeitig zum besten Flughafen Europas gekürt.

Am Dienstag gab es am Hamburger Flughafen immerhin etwas Grund zur Freude. Der Branchenverband ACI kürte den Helmut-Schmidt-Flughafen zum besten Airport in Europa in der Kategorie zehn bis 25 Millionen Passagiere. Die Jury habe eingeleitete Umweltmaßnahmen, Umsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen und Mitarbeiterschulungen im Umgang mit dem Virus gelobt, so Hamburg Airport. Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler sprach von einer großen Ehre. Es „erfüllt uns mit Zuversicht, dass wir auch in der aktuellen Situation auf dem richtigen Weg sind“.

Bei den Passagierzahlen zeigt der Weg momentan aber ausschließlich nach unten. Der Flughafen spürt die Auswirkungen des Lockdowns light massiv. „Wir sind aktuell bei 3000 bis 4500 Passagieren pro Tag“, sagte Sprecherin Katja Bromm auf Abendblatt-Anfrage. Das seien verglichen mit dem Vorjahresmonat etwa zehn Prozent oder noch weniger Passagiere. „Die Lage hat sich weiter zugespitzt“, so Bromm.

Hamburger Flughafen: Flugplan auf niedrigem Niveau stabil

Zwischen 70 und maximal 90 Starts und Landungen gebe es pro Tag. Das entspricht 18 bis 25 Prozent der Flugbewegungen an vergleichbaren Tagen 2019. Das bedeutet auch, dass die Maschinen der Fluggesellschaften nun wohl deutlich leerer sind. 50 Ziele werden derzeit von 30 Airlines angeboten. Der Flugplan sei auf niedrigem Niveau einigermaßen stabil, auch wenn es immer noch leichte und kurzfristige Anpassungen gebe, so Bromm.

Die deutschen Flughäfen erwarten für dieses und nächstes Jahr Milliardenverluste wegen des Passagiereinbruchs. Sie hoffen auf finanzielle Unterstützung vom Bund. Ein erstes Treffen vor knapp zwei Wochen blieb aber noch ohne Einigung.