Hamburg. Auch der Umbau zu einem Frachter mit Hilfe von Lufthansa Technik nützte nichts mehr: Hi Fly aus Portugal zieht Corona-Konsequenzen.
Im Sommer 2018 war es eine Premiere: Mit Hi Fly aus Portugal sicherte sich erstmals eine Fluggesellschaft einen gebrauchten A380. Der Riesen-Airbus war zuvor von Singapore Airlines nach zehn Jahren in Betrieb ausgemustert worden. Mit dem größten Passagierflugzeug der Welt sollten Kreuzfahrttouristen und Pauschalurlauber für Reiseveranstalter befördert werden.
Doch nun hat der A380 auch bei Hi Fly keine lange Zukunft mehr. Im Laufe dieses Jahres werde man die Maschine nach drei erfolgreichen Jahren weltweiten Betriebs ausmustern, teilte die Airline am Dienstag mit. Den Leasingvertrag nicht zu verlängern, sei eine Konsequenz aus der Corona-Krise, hieß es. Der Bedarf nach so großen Flugzeugen habe sich drastisch reduziert.
Lufthansa Technik half beim Umbau zum Frachter
Dabei hatten die Portugiesen noch im Sommer versucht, das Ruder herumzureißen. Mit Unterstützung von Lufthansa Technik wurde der Großraumflieger zu einem Frachter umgebaut. Ingenieure des Hamburger Unternehmens halfen zum Beispiel bei der umfangreichen technischen Dokumentation.
Weil in der Corona-Krise der Passagierverkehr massiv einbrach, gab es teilweise Engpässe bei der Güterversorgung. Dafür wurden im Frühjahr einige Maschinen temporär zu Frachtern umgewidmet. Der A380 gilt generell aufgrund seiner zwei Etagen aber nicht als besonders geeignet für Cargo-Einsätze. Offenbar hat sich der Umbau nicht dauerhaft gelohnt.
Airbus stellt A380-Fertigung nächstes Jahr ein
Der A380 soll durch noch zu erwerbende Airbus-Maschinen vom Typ A330 ersetzt werden. Die kleineren Flieger seien für die derzeitigen Marktkonditionen besser geeignet, teilte Hi Fly mit.
Die Airline war die 15. Fluggesellschaft, die den A380 in die Flotte aufnahm. Bei vielen Fluggesellschaften steht der vierstrahlige Jet vor dem Aus. Airbus produziert derzeit die letzten Maschinen und stellt die Fertigung im nächsten Jahr ein, weil sich keine neuen Abnehmer mehr fanden.