Hamburg. Für die Käsepackung werden statt zuvor 1,49 Euro nun 1,99 Euro verlangt. Das ergibt eine Verteuerung von mindestens 14,5 Prozent.
Weiß auf rot steht oben in der Ecke „+1 Scheibe“ und darunter rot auf weiß „dauerhaft mehr!“ Klingt gut. Die ansonsten überwiegend gelbe Verpackung mit grüner Schrift sorgt bei der Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) aber für Ärger. Denn der vergrößerte Inhalt geht mit einem Preisaufschlag einher. Für die Käsepackung werden statt zuvor 1,49 Euro nun 1,99 Euro verlangt. Das ergibt eine Verteuerung von mindestens 14,5 Prozent. Den höchsten Preisaufschlag gibt es bei der Sorte Feine Scheiben, und zwar um 21,4 Prozent. Die vzhh kürte das Produkt daher zur Mogelpackung des Monats August.
Die Vergrößerung des Inhalts entspreche „den aktuellen Verbraucherbedürfnissen nach größeren Verpackungseinheiten“, teilte Hersteller Bel auf vzhh-Anfrage mit und räumte ein, dass die unverbindliche Preisempfehlung nun bei 1,99 Euro liege. Letztlich lege aber der Handel die Endverbraucherpreise fest. Zudem verwies Bel auf das Engagement für eine nachhaltigere Landwirtschaft, den Verzicht auf Gentechnik in der Nahrungskette und den höheren Anteil an recyceltem PET in der Verpackung.
Die Verbraucherschützer bezweifeln allerdings, dass dies höhere Preise rechtfertige. Bel sei Nachzügler, wenn es um die Verwendung von gentechnikfrei produzierter Milch gehe. Selbst günstigere Handelsmarken verwenden diese schon länger. Und die Verwendung von recyceltem Plastik für die Verpackung dürfte den Käse kaum teurer machen.