Hamburg. Hamburg und der Norden tragen mehr als die Hälfte der Streichungen in der Airbus-Verkehrsflugzeugsparte in Deutschland.

Seit Dienstagabend tobte die Gerüchteküche bei Airbus. 5100 Stellen sollen in Deutschland in der Verkehrsflugzeugsparte wegfallen, teilte das Unternehmen damals mit. Nun ist klar, wie sich diese Stellen auf die einzelnen Standorte verteilen sollen. In Hamburg inklusive Buxtehude sollen demnach 2324 Jobs gestrichen werden. Das geht aus internen Unterlagen hervor, die dem Abendblatt vorliegen. In einer Telefonkonferenz sagte Airbus-Deutschland-Arbeitsdirektor Marco Wagner, dass es 2260 Stellen in der Hansestadt sein sollen.

Damit würde in den beiden Hansestädten knapp jeder sechste Job gekappt werden. In Bremen sollen es 441 Stellen, in Stade 363 und an anderen Standorten 38 sein. Bei der Airbus Operations GmbH stehen damit insgesamt 3166 Stellen auf der Kippe. Die übrigen, rund 2000 Arbeitsplätze dürften bei dem Tochterunternehmen Premium Aerotec wegfallen.

Airbus will mehr staatliche Hilfen, um weniger Stellen zu streichen

Allerdings hat Airbus angekündigt, dass die Gesamtzahl der jetzt exakt 5140 wegfallenden Stellen in Deutschland geringer ausfallen könnte, wenn die Politik sich zu stärkeren Hilfsmaßnahmen durchringt. So könnte eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes von zwölf auf 24 Monate die Zahl der Stellenstreichungen um 1500 senken. Wenn es höhere Förderungen für Forschung und Entwicklung gäbe, könnten weitere 500 Arbeitsplätze gehalten werden.

Der Flugzeugbauer ist durch die Corona-Pandemie in die Krise gekommen. Airlines halten sich mit dem Abholen und Bestellen von neuen Flugzeugen stark zurück, weil der Flugverkehr weltweit stark eingebrochen ist. Als Folge drosselte Airbus bereits die Produktion massiv. Von der A320-Familie sollen nur noch 40 statt zuvor 60 Maschinen pro Monat gebaut werden.