Hamburg. Haspa-Umfrage zeigt, dass Bürger nach der Krise ihr Verhalten ändern wollen und mehrheitlich optimistisch in die Zukunft schauen.
Die Hamburger blicken trotz Corona positiv in die Zukunft. 75 Prozent sind optimistisch, dass die Hansestadt gut durch die Corona-Krise kommen wird. 21 Prozent schätzen die Aussichten „optimistisch“, 54 Prozent zumindest „eher optimistisch“ ein. Nur 15 Prozent äußern sich (eher) pessimistisch. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der Hamburger Sparkasse in der Metropolregion hervor. Eine große Mehrheit von zwei Dritteln ist zudem überzeugt davon, dass auch die Hamburger selbst gut durch diese schwierige Zeit kommen werden. Nicht einmal jeder vierte Befragte ist in diesem Punkt (eher) pessimistisch gestimmt.
Blickt man auf den harten Lockdown in der Stadt zurück, so haben die Hamburger am meisten persönliche Treffen mit Familie, Freunden oder Bekannten (65 Prozent) vermisst. Auf dem zweiten Platz folgt der Restaurant- oder Cafébesuch (36 Prozent) sowie die Möglichkeit, verreisen zu können. Jedem vierten Befragten bedeutet es zudem sehr viel, wenn die Kinder wieder wie früher normal in die Schule oder Kita gehen könnten. Auf den weiteren Plätzen liegen der Besuch von Schwimmbad oder Fitnessstudio (17 Prozent), kulturelle Veranstaltungen (16 Prozent) und die Möglichkeit einzukaufen (14 Prozent).
18 Prozent der Hamburger legen mehr Geld als vor der Corona-Krise zur Seite
Und wie sieht es konkret mit dem Konsum- und Sparverhalten aus? 18 Prozent der Hamburger legen aktuell mehr Geld als vor der Corona-Krise zur Seite, weitere 70 Prozent halten zumindest an ihrem früheren Sparverhalten fest. Acht Prozent gaben an, aktuell weniger zu sparen. „Der Anstieg der Sparquote in diesem Jahr ist einerseits Folge des gedrosselten Konsums in der Phase des Lockdowns. Hinzu kommt, dass die Sparer in wirtschaftlich unsicheren Zeiten mehr Geld zurücklegen, um für alle Widrigkeiten gerüstet zu sein“, sagt Haspa-Chef Harald Vogelsang. „Die ab 1. Juli geltende Mehrwertsteuersenkung dürfte dazu beitragen, dem Konsum neuen Schwung zu verleihen.“
Das wichtigste Sparziel bleibt laut Umfrage die Bildung von Reserven für schwierige Zeiten. 23 Prozent der Hamburger gaben an, aus diesem Grund mehr sparen zu wollen, zehn Prozent weniger. Private Altersvorsorge, Immobilienerwerb und -modernisierung stehen unverändert hoch im Kurs. Interessant beim Konsum: Größere Anschaffungen wie eine Wohnzimmereinrichtung oder ein Auto werden von den Hamburgern derzeit eher hinten angestellt. Das gilt auch für den Urlaub. Immerhin mehr als jeder vierte Hamburger (27 Prozent) will zunächst weniger für Reisen ausgeben.
Corona-Pandemie wird Verhalten nachhaltig ändern
Und wie geht es nach der Corona-Pandemie weiter? Ganz offensichtlich wird die schwierige Zeit das Verhalten nachhaltig ändern. Denn laut Umfrage wollen 29 Prozent der Hamburger auch nach Corona mehr spazieren gehen und Fahrrad fahren als früher. Auch bargeldloses Bezahlen (28 Prozent) und die Nutzung des Onlinebankings (17 Prozent) haben durch Corona einen zusätzlichen Auftrieb erfahren.
Coronavirus – die Fotos zur Krise
„Bargeldlos bezahlen ist schon länger ein Trend. Aber durch Corona entwickelt es sich zum Renner“, sagt Vogelsang. Und sogar das Reiseverhalten könnte sich mittelfristig verändern. Denn jeder vierte Hamburger möchte auch in Zukunft mehr Urlaub in Deutschland machen (weniger: sechs Prozent) sowie den Einzelhandel in der Nachbarschaft stärker unterstützen (weniger: fünf Prozent). Wo es praktikabel ist, dürfte zudem Homeoffice zunehmen – das sehen laut Umfrage zumindest 20 Prozent der Hamburger so.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden