Berlin. Die Corona-Krise hat viele Studierende getroffen, zahlreiche Aushilfsjobs sind weggefallen. Die finanziellen Sorgen sind groß.

Die Restaurants und Bars geschlossen, die Werke auf ein Minimum heruntergefahren – Aushilfsjobs waren und sind in der Corona-Krise Mangelware. Das trifft auch viele Studierenden, die sich mit den Nebenjobs ihr Studium finanzieren.

Viele von ihnen mussten sich Geld von der Familie oder von Freunden leihen, um in der Krise über die Runden zu kommen, wie eine aktuelle repräsentative Umfrage des Personaldienstleisters Zenjob zeigt, die unserer Redaktion vorliegt.

Demnach gaben 40 Prozent der 1837 befragten Studierenden an, durch die Corona-Krise einen Job verloren zu haben. 22 Prozent der Befragten waren laut eigener Aussage nicht mehr in der Lage, ihre Miete und Rechnungen wie gewohnt zu zahlen und mussten sich stattdessen Geld bei ihrer Familie oder ihren Freunden leihen. Jeder Dritte gab an, aufgrund der aktuellen finanziellen Situation sehr große Sorgen zu haben.

Studierende zeigen sich zuversichtlich für die Zeit nach der Krise

Ebenfalls jeder dritte Studierende hat in der Corona-Krise auf Rücklagen oder das Ersparte zurückgegriffen, um den aktuellen Lebensunterhalt in der Corona-Krise finanzieren zu können. Ein weiteres Drittel gab an, trotz der Corona-Krise weiterhin in Aushilfsjobs oder als Werkstudenten tätig sein zu können.

Bei den Studierenden, die ihre Jobs verloren haben, überwiegt die Hoffnung, mit den anhaltenden Öffnungen der Wirtschaft auch wieder einen Studentenjob finden zu können: 38,3 Prozent zeigten sich zuversichtlich, nur jeder Fünfte rechnet damit, dass die Suche schwieriger wird.

Drei Viertel wollen Soforthilfen des Bundes nutzen

Auch der Bund greift Studierenden unter die Arme. Neben dem Bafög hat die Regierung die Möglichkeit geschaffen, dass Studierende zinslose Darlehen in Höhe von bis zu 650 Euro über die staatliche Förderbank KfW beantragen können. Offenbar ist es ein willkommenes Angebot bei den Studierenden: Drei Viertel der Befragten gaben an, diese Hilfen in Anspruch nehmen zu wollen.

Weniger glücklich zeigen sich die Studierenden dagegen mit der derzeitigen Form der Lehrveranstaltungen. Viele Universitäten bieten reine Online-Semester an, statt im Hörsaal oder im Seminarraum treffen sich Lehrende und Studierende in Videokonferenzen.

Dort hat laut der Zenjob-Umfrage aber jeder Fünfte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Und auch mit der Motivation hapert es: Jeder Dritte gab an, sich für Online-Vorlesungen nur schwer motivieren zu können. Das könnte auch Folgen auf die Studiendauer haben: 56 Prozent rechnen damit, aufgrund der Krise länger studieren zu müssen.

Studierende halten Maßnahmen der Bundesregierung für angemessen

Dennoch zeigen die Studierenden Verständnis für die derzeitigen Einschränkungen. 71,8 Prozent gaben an, die Einschränkungen für angemessen zu halten, 16,3 Prozent finden sie übertrieben, zwölf Prozent wiederum zu lasch.

Auch die Maskenpflicht stößt auf Zustimmung: Nur jeder Fünfte gab an, die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel abzulehnen. 80,6 Prozent dagegen finden der Umfrage zufolge die Maskenpflicht sinnvoll.

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