Hamburg. Das US-Unternehmen Foot Locker kündigt das Aus für alle Standorte der Laufschuhkette an. Fast 900 Mitarbeiter sind betroffen.
Allein in Hamburg sind drei Filialen und mehrere Dutzend Mitarbeiter betroffen: Der US-Handelskonzern Foot Locker schließt seine Laufschuhkette Runners Point und nimmt die Marke vom Markt. „Alle Filialen werden geschlossen“, sagte ein Sprecher der Firma am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dies gelte auch für die Filialen in Österreich und der Schweiz.
Anfang Februar gab es in Deutschland, Österreich und der Schweiz laut Geschäftsbericht insgesamt 81 Filialen. Im Internet listet Runners Point aktuell 73 Filialen in Deutschland auf, darunter drei in Hamburg: in der Spitalerstraße sowie im Alstertal-Einkaufszentrum und im Phoenix-Center in Harburg.
Schließung „so bald wie möglich“
Die Zentrale des Filialunternehmens hat ihren Sitz in Recklinghausen mit 170 Beschäftigten. Rechtsanwalt Jürgen Graser, der in Recklinghausen zwei Runners-Point-Betriebsräte vertritt, schätzt die Zahl der in den Filialen betroffenen Mitarbeiter auf rund 700.
„Wir rechnen damit, was die Stores betrifft, dass die Tätigkeit sobald wie möglich eingestellt wird“, sagte er. Zuvor hatten der WDR und die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Filialen bleiben vorerst geöffnet
Foot Locker nannte keine genauen Gründe für die Pläne, sprach aber von einer vorangegangenen „Bewertung unserer Geschäftstätigkeit und der Wettbewerbslandschaft in Deutschland über den Zeitraum der vergangenen zwölf Monate“. Mit den Marken Foot Locker und Sidestep werde man auch in Zukunft für die Kunden da sein. Diese beiden Ketten haben zusammen fünf Standorte in Hamburg. Mit Blick auf Runners Point sagte der Firmensprecher: „Jetzt geht es in den Dialog mit den Sozialpartnern über einen Interessensausgleich.“ Die Filialen sollen zunächst alle geöffnet bleiben, bis eine Einigung getroffen wurde.
Runners Point war 1984 als Tochtergesellschaft von Karstadt gegründet und später vom eigenen Management übernommen worden. Foot Locker hatte die Laufschuhkette 2013 zu 100 Prozent übernommen.