Hamburg. Die Abendblatt-Auswahl ist mal eher geheim, mal weniger. Aber alle Geschäfte sind in jedem Fall einen ausgedehnten Besuch wert.
Niko Confiserie
Er hat die hohe Kunst der Confiserie dort gelernt, wo sie vermutlich am allerbesten beherrscht wird – in der Schweiz. Nun kann Niko Lecuiller seit einiger Zeit das fundierte Wissen in seiner eigenen Confiserie sehr erfolgreich und voll süßer Verve anbieten.
Hier ist alles selbst gemacht, von Macarons und Mini-Törtchen über Tartes und Torten bis hin zu Petits Fours und Hochzeitstorten. Und neuerdings gibt’s ebenfalls hauseigenes Eis – wie alles: so was von köstlich. Jeden Morgen legen er und seine MitarbeiterInnen um sechs Uhr in der Früh los, damit die Kunden wirklich nur das Feinste vom Feinsten in Sachen Confiserie und Kuchen kaufen können.
In der Krise hat ihm die Stammkundschaft die Treue gehalten, und er hofft, bald auch wieder Restaurants und Unternehmen beliefern zu können. „Ob’s dann mal, wenn’s wieder richtig läuft, einen zweiten Laden geben wird – schauen wir mal“, sagt Niko.
Zu wünschen wäre es ihm und uns: Wer eine Schwäche für Süßes hat oder selbiges, etwa mit Namen beschriftet, verschenken möchte, ist hier an einer Top-Adresse. Unser Geheimtipp: Niko’s Petits Fours haben höchstes Suchtpotenzial.
Lehmweg 41, 20251 Hamburg
Montag, Mittwoch und Donnerstag 10–14 Uhr, Freitag und Sonnabend 10–17 Uhr, Sonntag 12– 17 Uhr. Dienstag ist Ruhetag. info@niko-confiserie.de
Secondella
„Everything deserves a second chance“ – alles verdient eine zweite Chance, das ist das Motto des Designer-Secondhand-Shops Secondella. Und zwar nun schon seit mehr als 45 Jahren in der Hamburger City. Das damalige Model Marie-Louise Schaernack, die heute noch mit Partnerinnen in der Secondella-Geschäftsführung ist, hatte und hat immer schon ein Händchen für Designermode und Vintage-Stücke, etwa von Hermès, Chanel, Louis Vuitton, Jil Sander oder Yves Saint Laurent. Präsentiert werden Damen-, Herren- und Kindermode sowie Fashion-Accessoires und Fine Jewelry. Marie-Louise Schaernack sagt: „Ich sehe das Unternehmen als einen lebendigen Kosmos, der immer neu erfunden sein will.“ Und sind Sie erst einmal in dem Shop angekommen, dann könnte es passieren, dass Sie länger verweilen als ursprünglich beabsichtigt.
Hohe Bleichen 5, 20354 Hamburg
Montag–Freitag 10–19, Sonnabend 10–18 Uhr www.secondella.de
Kaufrausch
Sieben Läden, sieben Besitzer, alles unter einem Dach –und das seit 1983: Das Kaufrausch in Eppendorf war damals seiner Zeit weit voraus und ist längst zu einer festen Shop-Institution in Hamburg geworden. Was die Besucher hier finden? Dessous und Bademoden, Fashion, Geschenkartikel, Haarschmuck, Hüte, Lederwaren, Modeschmuck und Wohnaccessoires. All das immer exklusiv, originell und qualitativ auf bestem Standard. Mal ganz abgesehen von stets kompetenter und zuvorkommender Beratung auf den charmant verwinkelten beiden Etagen. Die unbedingte Liebe zum Detail wird hier zelebriert, ohne dass der Kunde sich nun darin verlieren würde. Es kann also nicht schaden, wenn man sich Zeit in den Kaufrausch mitnimmt. Zumal man sich vorher oder hinterher, drinnen oder draußen in Harry’s legendärem Café Cappuccini, Toasts oder Superfood-Müsli gönnen sollte.
Montag–Freitag 11–19 Uhr, Sonnabend 11–18 Uhr www.kaufrausch-hamburg.de
Hamburger-Abendblatt- Geschäftsstelle
Es ist, als würde man selbst hindurchspazieren, durch den 426,5 Meter langen Alten Elbtunnel von Steinwerder zu den Landungsbrücken – wenn man diese wunderschönen Fliesen anschaut. Die „Karpfen“ und weitere 13 Tierdarstellungen wie Krebse, Hummer, Schnecken und Tümmler schmücken den Alten Elbtunnel seit seiner Eröffnung zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Sie machen den Charme des damaligen – aus technischer Sicht betrachtet – Sensationsbaus aus. Der Keramiker Hans Kuretzky hat die Karpfen besonders ins Herz geschlossen und daraus eine verkleinerte, etwas farbenfrohere Fassung gestaltet. Sie ist glasiert und frostfrei als Steinzeugfliese bei 1210 Grad gebrannt. Ein Jugendstil-Schmuckstück, das man neben weiteren Motiven exklusiv kaufen kann. Die Preise dieser Sonderedition liegen je nach Motiv und Größe bei 39 bis 75 Euro.
Großer Burstah 18–32,
ab 11. Mai geöffnet von Montag–Freitag 9–19 Uhr, Sonnabend 10–16 Uhr. Auch lohnt ein Blick auf abendblatt.de/shop
Groove City Recordstore
Also, es gibt Hardcore-Fans dieses Plattenladens im Karolinenviertel, die behaupten steif und fest: „Groove City ist einfach der beste Plattenladen der Welt.“ Zumindest hat der global umspannende TV-Sender CNN Groove City zu den zehn besten seiner Art weltweit gekürt. Als Marga Glanz den Laden übernahm, dachte sie: „Ich werde wohl mit meinen Kunden gemeinsam alt.“ Nö, die sehr kundige Kundschaft reicht von 16 bis 66, wer sich für Hip-Hop, Jazz, Funk, Soul interessiert, kommt an diesem Ort unter einer halben Stunde einfach nicht raus. Das Gleiche gilt für Freundinnen und Freunde der Weltmusik, etwa vom afrikanischen Kontinent oder aus der Türkei. Besonderheit: Einen Webshop gibt’s nicht, Groove City will vor Ort erkundschaftet („Buy, sell, trade“) werden. Das signalisiert schon das Logo: eine Insel, zwei Palmen drauf, die Sonne im Hintergrund.
Marktstraße 114, 20357 Hamburg
Montag–Sonnabend 11–19 Uhr. Es lohnt sich übrigens, den Newsletter zu abonnieren: www.groovecityrecordstore.com
Weide
„Weide Hamburg – Schönes wächst heran“, so lautet das sympathische Credo dieses schon speziellen Ladens an der Weidenallee. Zu haben sind „Schönheiten fürs Heim, Pflanzen und Kunst, ausgesuchte Tapeten, maßgefertigte Lampenschirme, gute Bücher, besondere Kleinigkeiten und bessere Geschenke.“ Die Marken stehen für sehr guten Geschmack: Etwa Jonathan Adler, Cole & Son, Ortigia und Ondarreta oder Maison Margiela. Aber auch Sammlerstücke vom Trödler werden Sie hier entdecken, zweifellos dann freilich feinste Fundstücke. Und wer sich ihre oder seine Wunschlampe anfertigen lassen möchte – kein Problem, das macht die Weide in der eigenen Werkstatt sehr gern. Dazu passt dann gut eine individuelle Interior-Beratung, die Altes mit Modernem mischt und verbindet. Man muss schon sagen: Dieser Laden ist so schön, dass man ihn nur sehr, sehr ungern wieder verlässt. Ein Trost bleibt: Man kann ja wiederkommen ...
Weidenallee 23, 20357 Hamburg
Dienstag–Freitag 11–19 Uhr, Sonnabend 11–16 Uhr www.weide-hamburg.de
Blumenladen Susannenstraße
Dies ist höchstwahrscheinlich der ungewöhnlichste Blumenladen in ganz Hamburg – und der Blumenladen an der Susannenstraße hat keinen Namen, eher unregelmäßige Öffnungszeiten, den Charme einer Hinterhofgarage, für Beratung ist kaum Zeit, denn die Schlange vor dem Laden, wenn er denn geöffnet ist, ist immer eine sehr lange. Die Auswahl der Blumen ist übersichtlich, aber die Preise sind so ziemlich unschlagbar günstig. Wer erst einmal im Laden nach geduldigem Schlangestehen – gut möglich, dass man alte Bekannte trifft – ist, sollte sich vorher schon besser überlegt haben, welche der hochwertigen Blumen er oder sie denn gern erwerben will. Denn der Service ist, sagen wir mal: unterkühlte Wasserkante. Wer sich seinen Blumenstrauß binden lassen will, sollte sich das fix abschminken. Sie müssen weiterhin immer Bargeld dabeihaben, Kartenzahlungen jeglicher Art sind nicht möglich, und wenn alle Blumen für den Tag verkauft sind, wird der Laden dichtgemacht. Ab dafür.
Susannenstraße 20, 20357 Hamburg
Mittwoch ab 6 Uhr, Donnerstag und Freitag ab 7 Uhr, Sonnabend ab 9 Uhr
Comicladen Kollektiv
Wen an diesem magischen Platz nicht sofort warme, nostalgische Gefühle überkommen, der wird sich niemals wohlfühlen im Comicladen Kollektiv. Zumal hier „An- und Verkauf“ zum guten Ton gehören, handeln will gelernt sein. Im guten alten Eimsbüttel kann man immer wieder in die schönsten Jugend-Heldenträume eintauchen, wie wäre es mit den Comic-Heroes Falk, Tibor oder dem blonden Sigurd, dessen Frisur der Autor in jungen Jahren partout und zu seinem großen Leidwesen nicht kopieren konnte, schnief. Aber auch Ivanhoe („der edle Ritter“), Lasso oder Superman sind zu finden, um mit ihnen nochmals all die aufregenden, wunderbaren Abenteuer zu er- und durchleben. Logo, auch „Romanhefte“ wie etwa „Jerry Cotton“, „Billy Jenkins“, „John Sinclair“ wollen erstöbert werden. Und der absolute Comic-Liebling des Autors kann auf keinen Fall fehlen: das unschlagbare Duo „Tim und Struppi“.
Fruchtallee 130, 20259 Hamburg
Montag–Freitag 11–19 Uhr, Sonnabend 10–14 Uhr www.comicantiquariat.de
Marc & Daniel
Den Store in der HafenCity nennen Marc & Daniel ihren„Heimathafen“. Und sie haben ihn genauso eingerichtet und ausgestattet, wie sie das so gerne wollten, irgendwie gemütlich. Ein Gesamtshop-Paket mit „Wohlfühlgarantie“. Dazu kommt noch die persönlichste Beratung, die genauso erledigt wird, wie sie gemeint ist. Wenn einer Lady etwas wirklich nicht steht, dann wird’s ihr nicht aufgeschwatzt, basta. Von aktueller Mode über jede Menge Accessoires und Geschenkideen reicht das Sortiment des Duos. Die Brüder haben natürlich auch für den Mann dies und das im Angebot. Wenn der mal nix kaufen mag, aber die weibliche Begleitung, dann kann er sich auf das einladende Sofa werfen und bekommt ein Bierchen. Noch eine Idee erweist sich als eine kluge: Wer mit seinen besten Freunden oder Freundinnen eine außergewöhnliche Shopping-Party feiern möchte: Einfach einen Termin mit den beiden vereinbaren, und die Sache läuft.
Überseeboulevard 2, 20457 Hamburg
Montag–Sonnabend 11–18 Uhr www.marcunddaniel.de
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Bridge&Tunnel
Jeans für Frauen in Hamburg produziert, nachhaltig, fair, gefertigt von Geflüchteten, die in Deutschland Asyl, Zuflucht und eine neue Heimat gefunden haben? Das gibt es bei Bridge& Tunnel, dessen Denim-Design aus Alttextilien und Materialüberschüssen entsteht. Dementsprechende Kooperationen ging man mit der Kleiderkammer Wilhelmsburg oder Hanseatic Help ein. Ist eigentlich einfach: Bridge&Tunnel will „wertvollen Materialressourcen zu neuem, stylischem Leben verhelfen und hoffnungsvollen Talenten aus aller Welt zu einem erfüllenden Job mit Anerkennung“. Die lässigen Produkte sind sowohl in Shops zu bekommen (etwa bei Quiddje in Wilhelmsburg oder bei der B-Lage in der Schanze) wie auch im Onlineshop. Geheimtipp: sich ein Kissen aus seinen alten Jeans nähen lassen.
Bücherstube Stolterfoht
Hamburgs kleinster Buchladen befindet sich in einem Mini-Pavillon an der U-Bahn-Station der U 1, Rothenbaumchaussee/Ecke Hallerstraße. Schon sehr lange sitzt hier Inhaber Frank Bartling, ein stiller, unaufdringlicher, sehr, sehr belesener Mann zumeist hinten links hinter einem kleinen Büchertresen – immer griffbereit für die Kunden ein stets wohlgefülltes Schälchen mit Haribo-Colorado-Süßigkeiten. Das literarische Sortiment des Herrn Bartling ist allerdings vorzüglicher. Bestseller sind natürlich mehr oder weniger vertreten, aber vor allem macht der stille Herr aus der Not eine Tugend: Da er nicht viel Platz hat, bietet er seinen (Stamm-)Kunden eine essenzielle Auswahl moderner Klassiker (Albert Camus, Siegfried Lenz, Arno Schmidt und Co.) und zeitgenössischer AutorInnen (Anja Kampmann, Heinz Strunk, Juli Zeh und Co.). Ansonsten wird alles besorgt wie etwa eine besondere Gesamtausgabe von Roberts Musils Jahrhundertroman „Der Mann ohne Eigenschaften“. Tun Sie etwas Gutes, kaufen Sie Ihre Bücher nicht nur bei Amazon, sondern bitte auch in der Bücherstube Stolterfoht.
Rothenbaumchaussee 100, 20149 Hamburg
Montag–Freitag 10–18.30, Sonnabend 10–13 Uhr