Hamburg. Klinik-Personal kann potenziell kontaminierte Masken und Umhänge besser entsorgen. Was das Besondere an den Beuteln ist.
Sie wird derzeit in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen besonders häufig benötigt: Einmal-Schutzkleidung. Denn gerade das Personal, das mit potenziellen Covid-19-Patienten zu tun hat, muss sich schützen und darf andere keinesfalls anstecken. Doch nach der Benutzung stellt sich die Frage: Wohin mit dem möglicherweise kontaminierten Masken und Umhängen?
Bis vor wenigen Wochen mussten sie in extra dafür bereitgestellten festen Behältern entsorgt werden. Wegen der Flut an Einwegartikeln aus Krankenhäusern gibt es seit dem 18. März eine neue Verfügung des Bundesamtes für Materialprüfung (BAM), die es zulässt, den medizinischen Abfall auch in Säcken abzutransportieren. Das Problem dabei: Die Plastiksäcke müssen besonders reißfest sein, damit sie nicht aufplatzen, aber auch beweglich bleiben. Genau in diese Marktnische ist die Hamburger Emil Deiss KG gestoßen. „Als erstes deutsches Unternehmen produzieren wir diese Müllsäcke, die die Sicherheitsstandards erfüllen und so eine Zulassung von BAM erhalten haben“, sagt Geschäftsführer Clemens Eichler dem Abendblatt.
Umfangreiche Tests und Materialprüfungen
Dafür waren umfangreiche Tests und Materialprüfungen notwendig. Doch dann war es geschafft. Die erste Palette mit insgesamt rund 3600 Säcken wurde bereits ausgeliefert. Nun steht der Spezialist für Abfallbeutel aller Art in den Startlöchern für weitere Aufträge. Begonnen hat das Unternehmen aus Hummelsbüttel vor 70 Jahren mit der Herstellung von Jutedecken. Heute produzieren die mehr als 100 Beschäftigten ebenso kleine Mülltüten für Supermärkte wie große Abfallsäcke für die Industrie. Und auch in der Corona-Krise sind die Ideen aus Hamburg nun gefragt.
Ohnehin ist das Engagement von Hamburger Firmen bei Schutzkleidung, -brillen und -masken in dieser Krise sehr hoch. Die Augenoptikerkette Fielmann, der Versandhändler Otto, aber auch viele kleinere Unternehmen aus der Metropolregion helfen. Und am Ende sorgt nun auch ein Unternehmen aus Hamburg für einen innovativen, fachgerechten Abtransport.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden