Hamburg.
Ich stehe mitten im Spargelfeld, Stecheisen in der rechten Hand. Vor mir der kniehohe Erdwall, aus dem mich das weiße Köpfchen anlächelt. Neben mir ein hämisch grinsender Erntehelfer, der nur darauf wartet, dass ich versage: Spargelstechen im Selbstversuch. „Mit zwei Fingern der linken Hand ein kleines Loch neben dem Spargel graben“, sagt mein Anleiter. „Wie tief?“ „So etwa 15 bis 16 Zentimeter, sodass man den Ansatz sieht.“ Ich grabe und grabe und sehe nichts. „So jetzt das Messer ansetzen und zustechen“, lautet der Befehl.
Ich versenke das Stecheisen in die Dammkrone und gebe Druck: Die Spargelstange wackelt aber weicht nicht. „Fester!“, lautet der Befehl. Und dann kommt das Gemüse aus dem Boden. Triumphierend halte ich die Stange in die Höhe. „Sehr schön“, sagt mein Anleiter. „Aber sie haben die Stange nicht gestochen, sondern abgebrochen.“ Also noch mal ran. Mein Rücken tut vom Bücken weh, und wenn ich in dem Tempo weitermache, werde ich in einer Stunde ein halbes Kilo geerntet haben. Keine große Ausbeute: Gute Spargelstecher schaffen 200 Kilo am Tag. Einfach ist das wirklich nicht.