Essen. Maredo betreibt mit etwa 1000 Beschäftigten 35 Restaurants in Deutschland. Von der Pleite sind 1000 Beschäftigte betroffen.
Nach dem Restaurant-Betreiber Vapiano schlittert auch die Steakhaus-Kette Maredo in die Insolvenz. Der Auslöser seien die massiven Auswirkungen der Corona-Krise gewesen, die zuerst zu einem gravierenden Umsatzeinbruch und dann zur Schließung aller Restaurants geführt habe, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Damit könne die Steakhaus-Kette aktuell keine Einnahmen mehr erzielen, gleichzeitig müssten Mieten und Gehälter weiterbezahlt werden. Maredo betreibt mit etwa 1000 Beschäftigten 35 Restaurants in Deutschland sowie jeweils eine Filiale in Salzburg und Wien.
Corona-Krise: Maredo prüft noch Staatshilfen
Die Geschäftsführung prüfe derzeit noch, ob Maredo Staatshilfe erhalten könne, hieß es in der Mitteilung. Hierzu erwarte das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf noch in dieser Woche Auskünfte von staatlichen Stellen beziehungsweise den zuständigen Banken.
„Sollte Maredo die Voraussetzungen für Staatshilfe erfüllen, könnte das eingeleitete Verfahren wieder zurückgenommen werden“, heißt es. Bund und Länder stellen derzeit Milliardenhilfen bereit, um Insolvenzen zu verhindern.
Rund 1000 Mitarbeiter sind betroffen
Derzeit beschäftigt Maredo eigenen Angaben zufolge rund 1000 Mitarbeiter, davon 950 Mitarbeiter in Deutschland und etwas mehr als 50 in Salzburg sowie Wien. Zuletzt habe die Steakhaus-Kette einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro erwirtschaftet.
Ziel sei eine Sanierung des Unternehmens, bei der die bisherige Geschäftsführung im Amt bleibe, hieß es. Für die insolvenzrechtlichen Besonderheiten des Verfahrens sei der Jurist Andreas Elsässer zusätzlich in die Geschäftsführung berufen worden. Der Insolvenzantrag sei bereits Ende vergangener Woche vorsorglich beim Amtsgericht Düsseldorf eingereicht worden.
Maredo-Produkte sollen im Lebensmittelhandel bleiben
Die Restaurantkette Maredo ist 1973 von den Unternehmern Manfred Holl, Karl-Heinz Reinheimer und Udo Schlote gegründet worden. Ende Februar 2017 übernahm das Unternehmen Perusa-Fonds die Maredo-Gruppe, die im Lebensmittelhandel auch Steaks zur Zubereitung zu Hause anbietet.
Die Maredo Handels GmbH und die Maredo Frische GmbH, die den Lebensmittelhandel beliefern, sind Unternehmensangaben zufolge von den Insolvenzverfahren nicht betroffen. Ihre Produkte sollen unverändert im Handel bleiben.
Auch Vapiano ist pleite
Die Corona-Krise hat auch die ohnehin angeschlagene Restaurantkette Vapiano in die Insolvenz getrieben. „Aufgrund des drastischen Umsatz- und Einnahmenrückgangs ist zum heutigen Tag der Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit für die Vapiano SE eingetreten“, teilte das Unternehmen am Freitag in Köln mit.
Zugleich richtete Vapiano einen „dringenden Appell an die Bundesregierung zur schnellen Umsetzung der wirtschaftlichen Hilfen in der Covid-19-Krise“. Damit hoffe der Vorstand, den innerhalb einer Frist von drei Wochen gebotenen Insolvenzantrag doch noch abwenden zu können.
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Dieser Text ist zuerst bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) erschienen, die wie unsere Redaktion zu den Zeitungen der Funke Mediengruppe gehört.