Essen. Wo Coca-Cola stehen sollte, leeren sich in manchen Edeka- und Netto-Märkten die Regale. Das steckt hinter dem Brauseschwund.

Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka liefert sich einen Preiskampf mit Coca-Cola. Die Regale in den Supermärkten und bei der Discounttochter Netto hatten sich bereits merklich geleert, jetzt teilt Coca-Cola offiziell mit, dass es in einigen Regionen einen Bestellstopp für Teile des Sortiments seitens Edekas gebe.

Laut „Lebensmittel Zeitung“ haben mehrere Edeka-Regionen ihren Kaufleuten einen Bestellstopp für Produkte wie die 1,5-Liter-Einwegflasche Coke Zero, die O,33-Liter-Dosen der gängigen Softdrink-Marken sowie diverse Vio-Arikel empfohlen.

Coca-Cola betonte, das Unternehmen bedauere den Schritt. Denn beide Seiten verbinde eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit. Diese Partnerschaft wolle Coca-Cola fortsetzen. Der Dialog mit Edeka über die zukünftige Zusammenarbeit gehe deshalb „in konstruktivem Geist“ weiter.

Zum 1. November 2019 hatte Coca-Cola seine Preise um zwischen drei und vier Prozent angehoben. Der Konzern begründete seine Pläne mit steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie und Verpackungen, aber auch mit den zuletzt getätigten Investitionen in neue Produkte. Allein 2018 habe man 13 kalorienfreie oder -reduzierte Brausen auf den Markt gebracht.

Aldi, Rewe und andere erhöhten bereits Cola-Preise

Laut „Lebensmittel-Zeitung“ will Edeka die höheren Preise nicht akzeptieren. Dem Bericht zufolge sollen mehrere Regionen des Konzerns ihren selbstständigen Kaufleuten empfohlen haben, die Bestellungen von Produkten aus dem Hause Coca-Cola zu stoppen, um Druck auf den Hersteller auszuüben. Ein Edeka-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Zu Lieferbeziehungen äußere man sich grundsätzlich nicht, sagte er auf Anfrage unserer Redaktion.

Medien berichten, dass zunächst Aldi Süd den Preis für Coca-Cola-Produkte im Herbst um zehn Cent angehoben habe. Eine 1,25-Liter-Flasche Coke kostet dort nun 1,09 Euro zuzüglich Pfand. Rewe, Penny und Lidl folgten dem Discounter. Coca-Cola reagierte nur mit einer knappen Stellungnahme auf den Streit mit Edeka: „Wir setzen auf die weitere Partnerschaft und möchten den Dialog über die zukünftige Zusammenarbeit fortführen“, hieß es.

Edeka legte sich auch schon mit Heinz Kraft an

In der jüngeren Vergangenheit hat es häufiger Auseinandersetzung zwischen Händlern und Herstellern um den Preis gegeben. Über Monate hatten sich im vergangenen Frühjahr Edeka und der US-Ketchup-Gigant Heinz Kraft um die Preise auch für Grill-Saucen gestritten. Über Wochen verkaufte Edeka keinen Heinz-Ketchup mehr. 2018 machte der Händler Schlagzeilen mit einem anderen Streit: Edeka kämpft gegen Lebensmittel-Riese Nestlé um Preise.

In den Filialen der SB-Warenhauskette Real gab es vorübergehend keine Tiefkühlpizza von Dr. Oetker.

Dieser Text ist zuerst auf waz.de erschienen.