Hamburg. Senat soll Sonder-Stellflächen für Betriebe im Einsatz ausweisen, fordert Hjalmar Stemmann. So wie für Car-Sharing-Autos.

Für die Autos von Car-Sharing-Firmen werden Parkplätze an Hamburger Straßen frei gehalten, die Stellplätze an den Hunderten Ladestationen sind Elektroautos vorbehalten, es gibt immer mehr Parkzonen nur für Anwohner und bereits seit Jahrzehnten Stellplätze exklusiv für Taxis. Nun fordert das Hamburger Handwerk vom Senat die Einrichtung von Service-Parkplätzen für Handwerker. Dafür sprach sich der neue Handwerkspräsident Hjalmar Stemmann am Montagabend bei der traditionellen Jahresschlussversammlung der Kammer aus.

„Wenn Hamburg Parkzonen einrichten kann für Anwohnerparken, für SwitcHHamburg, für Car-Sharing, Ladestationen für Elektroautos, Taxistände – warum dann nicht solche Sonderparkzonen für Handwerker im Einsatz“, sagte Stemmann an die Adresse der Hamburger Politik. Die war bei der Jahresschlussveranstaltung prominent und zahlreich vertreten: Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), seine Stellvertreterin Katharina Fegebank (Grüne), Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) waren Gäste der Kammer, deren Präsident Stemmann seit Mai ist.

„Verkehrswende nicht gegen die Wirtschaft“

Er sagte, das Handwerk unterstütze die vom Senat begonnene Verkehrswende, forderte zugleich aber: „Verkehrswende geht nur mit der Wirtschaft, nicht gegen sie. Gewerbliche Existenzen dürfen nicht unbedacht gefährdet werden.“ In diesem Zusammenhang erinnerte Stemmann an Schwierigkeiten bei der Umsetzung von „Ottensen macht Platz“, das Teile der Ottenser Hauptstraße und der Bahrenfelder Straße autofrei gemacht hat. Einzelne Betriebe hätten einen Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent hinnehmen müssen. Ganz gelöst sei das Problem immer noch nicht.

Sonderparkzonen für Firmen im Einsatz

Mit Blick auf die Hamburger Verkehrswende sagte Stemmann: „Mir fehlt da das klare Konzept. Bisher vermittelt der Senat in der Debatte selbst wichtige Eckpunkte der eigenen Verkehrspolitik nicht besonders entschlossen.“ Die Service-Parkplätze für das Gewerbe sollten Lieferanten und Firmen vorbehalten sein, die Aufträge bei Kunden erledigen. „Eine neue Heizungsanlage kann man eben nicht zu Fuß zum Einbau schleppen, wenn man mit dem Transporter nicht mehr rankommt.“ Stemmann überreichte Tschentscher ein selbst gestaltetes Schild für eine Handwerker-Parkzone. „Für den Fall, dass Sie die Idee ebenso gut finden wie wir und direkt damit loslegen möchten.“