Hamburg. Große Hersteller und kleine Start-ups können bei Vaund Verkaufsfläche mieten. Der Standort in der Hansestadt soll im Frühjahr eröffnen.
Seit Jahren wird über kaum ein Thema im Handel so viel geredet, wie über die Veränderungen durch das wachsende Onlinegeschäft. Drei Gründer aus Hannover starten jetzt mit einem neuartigen Konzept im Premium-Elektronik-Handel. Vaund heißen ihre Läden, in denen sich Händler und Markenhersteller Ausstellungsflächen mieten können, um ihre Erzeugnisse zu präsentieren. Der Fokus liege dabei auf innovativen technischen Premiumprodukten von großen Herstellern und kleiner Start-ups, sagt Michael Volland, Geschäftsführer von Realtale.
Das Angebot soll von der handygesteuerten Kaffeemaschine bis zur Virtual-Reality-Brille reichen. Kunden können die Waren direkt kaufen oder im Internet bestellen. Denn Realtime ist kein klassischer Händler, sondern will vor allem an der Miete, die für die Flächen berechnet werden, verdienen. Das erste Geschäft eröffnet Ende November in der Hannoveraner Innenstadt. Hamburg soll nächstes Jahr folgen.
„Im Prinzip sind unsere Läden Showrooms, in denen Präsentation und Erlebnis im Vordergrund stehen“, sagt Mitgründer Volland, der 20 Jahre bei einem technischen Dienstleister für den stationären Einzelhandel tätig war und die Geschäftsidee in den USA entdeckt hatte. Vaund, der Name ist vom englischen Wort found (gefunden) abgeleitet, sieht sich als Ergänzung zum stationären Einzelhandel und als Alternative zum eigenen Markenshop. Für den neuen Laden gibt es bislang 15 Berater, weitere werden gesucht. Die Messe Berlin, Ausrichter der Branchenshow IFA, ist mit zehn Prozent an dem Start-up beteiligt und erhofft sich Erkenntnisse über das Kaufverhalten bei Tech-Produkten.
Vaund soll im Frühjahr in Hamburg eröffnen
Im Vaund-Shop in der Georgsstraße in Hannover werden auf einer Fläche von 750 Quadratmetern 250 Produkte unter anderem von etablierten Marken wie Bosch, Jura oder BMW angeboten. Dazu kommen Produkte von Neugründungen, wie dem Lüneburger Tech-Accessoires-Unternehmen Vonmählen. Das Angebot soll regelmäßig wechseln, sodass die Kunden immer wieder Neues entdecken können.
„Im Moment sind noch 60 bis 70 Prozent der Artikel von großen Marken. Das soll sich aber zugunsten von innovativen kleinen Unternehmen ändern“, sagt Volland. Vaund wolle diese Produkte erlebbar machen und sehe sich auch als Markenbotschafter. Es soll auch gezeigt werden, woran Firmen forschten. Es gehe darum, Innovationen und Visionen aufzuzeigen.
Mittelfristig plant das Unternehmen den Aufbau einer bundesweiten Kette. In Hamburg haben sich die Gründer bereits einige Objekte in Citylagen angeschaut und sind in Gesprächen mit Vermietern. Näheres will Geschäftsführer Michael Volland jetzt noch nicht preisgeben. Anvisiert ist eine Eröffnung ab dem Frühjahr 2020.