Hamburg/Frankfurt . Aufsichtsrat der Commerzbank beschließt Konzernumbau. 4300 Jobs werden gestrichen. Wie es mit der Comdirect weitergeht.

Der Aufsichtsrat der Commerzbank hat den Weg für einen erneuten Konzernumbau freigemacht. 4300 Stellen werden gestrichen, jede fünfte der insgesamt 1000 Filialen soll geschlossen und die polnische Tochter mBank verkauft werden, teilte das Kreditinstitut am Donnerstagabend nach einer zweitägigen Sitzung des Aufsichtsrats mit.

Zudem plant die Bank die komplette Übernahme der bisher eigenständigen und börsennotierten Tochtergesellschaft Comdirect. Die Onlinebank hat ihren Sitz in Quickborn. Die Commerzbank Inlandsbanken Holding unterbreitete den Comdirect-Aktionären am Abend ein Übernahmeangebot. Sie sollen pro Anteilsschein 11,44 Euro erhalten. Die Comdirect-Aktie war am Donnerstag mit einem Kurs von 12,04 Euro aus dem Handel gegangen.

Commerzbank betreibt in Hamburg derzeit 36 Filialen

Wie sich der Konzernumbau und die geplante Integration von Comdirect in die Commerzbank auf die Beschäftigten in Hamburg und Quickborn sowie auf das Filialnetz der Bank in der Hansestadt auswirken, ist noch nicht abzusehen. Das Kreditinstitut betreibt in Hamburg derzeit 36 Filialen und hat etwa 2500 Beschäftigte.

Das Marktumfeld habe sich verschärft, das mache sich im wichtigen Firmenkundengeschäft bemerkbar, begründete der Aufsichtsrat den Beschluss zum Konzernumbau. Das Geldhaus erwarte für 2019 „nicht länger steigende bereinigte Erträge“, teilte es mit. Bisher hatte die Commerzbank für dieses Jahr eine Steigerung der bereinigten Erträge angepeilt. Die Commerzbank steht wie die gesamte Branche unter einem hohen Preisdruck. Im Frühjahr war der Versuch eines Zusammenschlusses mit der Deutschen Bank gescheitert.