„Zusatzstoffe gehören ins Museum“, sagt Friederike Ahlers bewusst doppeldeutig. „Zum einen, weil sie in der Lebensmittelindustrie überflüssig sind – was wir mit unseren Tiefkühlprodukten seit 2003 beweisen“, so ihre Erklärung. „Zum anderen, damit es einen Ort gibt, an dem Verbrauchern erklärt wird, welche Zusätze es gibt und wo sie eingesetzt werden.“ Diesen Ort hat die Hamburger Lebensmittelstiftung, deren Vorsitzende Friederike Ahlers ist, 2008 mit dem Deutschen Zusatzstoffmuseum geschaffen. Hauptsponsor ist die Frosta AG, deren Hauptaktionär Familie Ahlers ist.

Die Umstellung von Frosta auf zusatzstofffreie Produkte bescherte dem Unternehmen zunächst wegen der unvermeidbaren Preiserhöhungen heftige Umsatzrückgänge. Mittlerweile liegen die Zuwächse laut Friederike Ahlers im zweistelligen Bereich. „Das liegt nicht nur am Konzept, sondern auch am besseren Geschmack. Und am gestiegenen Gesundheitsbewusstsein vieler Menschen.“ Die Strategie der Lebensmittelindustrie, Produkte mit irreführenden Aussagen als „gesund“ anzupreisen, verurteilt sie. „Das ist Marketing und hat nichts zu bedeuten.“ Verbraucher hätten kaum Chancen, sich über Zusatzstoffe zu informieren, denn das zu kommunizieren, liege nicht im Interesse der Firmen.

Mit dem Zusatzstoffmuseum sollte sich das ändern. Aufgebaut wurde es unter der wissenschaftlichen Leitung der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer, der auch die Umstellung von Frosta begleitete, und Georg Schwedt. Trotz der Verbindung zu dem Unternehmen ist das Museum von ihm unabhängig und frei von Werbung für Frosta-Produkte.