Hamburg. Erstmals seit sechs Jahren überwiegen die pessimistischen die optimistischen Einschätzungen. Christi Degen hatte Alarm geschlagen.

In der vergangenen Woche hat die scheidende Hauptgeschäftsführerin der Handelskammer Hamburg Alarm geschlagen. Christi Degen sprach von „besonders dramatischen“ Angaben bei den Geschäftserwartungen der Firmen in der Hansestadt. Laut einer Konjunkturumfrage sprechen nur noch 17 Prozent der befragten Unternehmer von einer „eher günstigeren“ Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten, 22,6 Prozent erwarten eine „eher ungünstigere“ Geschäftslage. Erstmals seit sechs Jahren überwiegen die pessimistischen die optimistischen Einschätzungen. Auch in der Bevölkerung überwiegt nun auch die Einschätzung, dass sich die Konjunktur eher abkühlen dürfte.

25 Prozent der Hamburger erwarten, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in den nächsten Jahren verbessern werden. Das geht aus dem RTL/n-tv-Trendbarometer hervor, bei dem das Meinungsforschungsinstitut Forsa Ende Juni/Anfang Juli bundesweit 7930 Personen befragte. 32 Prozent rechnen hingegen mit einer Verschlechterung. Mit einem Saldo von minus sieben sind die Hamburger im Bundesländervergleich aber noch relativ optimistisch. Positiver gestimmt sind nur die Thüringer (Saldo plus fünf) und die Sachsen (plus vier).

In Schleswig-Holstein glauben 19 Prozent an Verbesserung

Es folgen die Brandenburger (minus zehn) und die Bayern (-19). In Deutschland insgesamt erwarten 14 Prozent eine Verbesserung der Situation, genau die Hälfte eine Verschlechterung. Der Rest geht von unveränderten wirtschaftlichen Verhältnissen aus beziehungsweise machte keine Angaben. Der Saldo liegt bei minus 36. In Schleswig-Holstein glauben 19 Prozent an eine Verbesserung, 40 Prozent an eine Verschlechterung. In Niedersachsen sind 14 Prozent optimistisch, 45 Prozent pessimistisch.

„Die Ergebnisse zeigen, wie stark im Bewusstsein vieler Bürger das Gefühl verankert ist, dass in Deutschland noch lange keine gleichen Lebensverhältnisse in allen Regionen vorzufinden sind“, sagte Forsa-Chef Professor Manfred Güllner. „Und dass in drei der fünf ostdeutschen Länder deutlich weniger pessimistische Erwartungen als in den meisten alten Bundesländern vorhanden sind, zeigt, dass sich – bis auf die Anhänger der AfD – viele Ostdeutsche keineswegs als ökonomisch ‚Abgehängte‘ fühlen.“