Hamburg. Gewerkschaft ruft zu ganztägigem Warnstreik bei Bäderland auf. An einigen Orten kann man dennoch schwimmen.
Der Tarifstreit bei Bäderland spitzt sich zu. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat die mehr als 500 Beschäftigten in den 26 Hamburger Schwimmhallen und Freibädern für heute zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Wie ein Ver.di-Sprecher sagte, begann der Warnstreik in den ersten Bädern um 5 Uhr mit Beginn der Frühschicht. Drei Viertel der Bäder blieben geschlossen, so der Sprecher. Allein vor dem Kaifu in Eimsbüttel hätten sich am Morgen knapp 50 Mitarbeiter zu einem Protest versammelt. Streikposten gibt es auch vor dem Midsommerland, dem Bondenwald, dem Parkbad, dem Bad in der Elbgaustraße und in Billstedt. Die zentrale Kundgebung ist gegen 11.30 Uhr vor dem St.-Pauli-Stadion geplant.
Einige Bäder weiter geöffnet
Trotz der Tarifauseinandersetzung will Bäderland aber den Betrieb zumindest in einem Teil der eigenen Betriebe aufrechterhalten. Ganztägig geöffnet sind am heutigen Freitag die Alster-Schiwimmhalle, die Bartholomäus-Therme, das Naturbad Stadtparksee, das Hallenbad Rahlstedt, sowie das Festland an der Holstenstraße. Im Bille-Bad in Bergedorf können zumindest die Frühschwimmer des Schwimmclubs ins Bad.
Über weitere aktuelle Entwicklungen informiert Bäderland auf der eigenen Homepage. Bereits vor zwei Wochen hatte es Warnstreiks bei Bäderland gegeben. Jedoch nur vom Morgen bis zum Nachmittag, zudem hatte die Gewerkschaft die Arbeitsniederlegung frühzeitig angekündigt. Trotzdem hatte Bäderland wegen der Aktionen nur etwa die Hälfte der 20 Hallenbäder öffnen können.
Gewerkschaft will 250 Euro mehr pro Monat
Nun erhöht Ver.di den Druck. „Auch in der vierten Tarifrunde hat es keine Annäherung gegeben“, erklärte Gewerkschaftssekretär Ole Borgard. Die Gewerkschaft verlangt 250 Euro mehr pro Monat für jeden Beschäftigten, Auszubildende sollen monatlich 100 Euro mehr in den kommenden zwölf Monaten bekommen. Bäderland hat dagegen zwei Lohnsteigerungen um 3,0 und 2,5 Prozent binnen 27 Monaten angeboten.
Kundgebung vor dem Millerntorstadion
„Die Streikbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen ist hoch und wächst kontinuierlich. Das Angebot der Arbeitgeberseite ist nach wie vor weder leistungsgerecht noch branchenüblich. In den Verhandlungen zum Rahmentarifvertrag liegen wir besonders weit auseinander“, sagte Borgard. Nach seinen Angaben hat die Bäderland-Geschäftsführung bereits angekündigt, sie werde auch bei weiteren Aktionen Prämien an Streikbrecher zahlen.
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Bäderland und Ver.di ist für Ende Juli geplant.