Hamburg. Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert versteckte Preiserhöhung bei zehn Marken von Cerealien. Kunden werden hinters Licht geführt.

Normalerweise pickt sich die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) jeden Monat ein Produkt heraus, bei dem der Hersteller mehr oder weniger versteckt eine Preiserhöhung durchgeführt hat. Für die Ware wird dann der Titel Mogelpackung des Monats vergeben. Im April wählten die Lebensmittelexperten der vzhh gleich zehn Produkte aus, die allerdings eins gemeinsam haben: Sie alle stammen vom Hersteller Kellogg.

„Der Milliarden-Konzern Kellogg hat quer durchs Sortiment die Füllmengen verschiedener Cerealien reduziert und setzt so versteckte Preiserhöhungen von bis zu 14 Prozent durch“, teilte die Verbraucherzentrale am Montag mit. Unter dem sperrigen Namen Cerealien verbergen sich eine Reihe äußerst bekannter Produkte: Frosties, Smacks, Crunchy Nut und Choco Krispies gehören dazu.

Bei mindestens zehn Marken sei der Inhalt geschrumpft, statt 375 Gramm seien nur noch 330 Gramm in der Packung. Der Preis sei in allen Geschäften, die die vzhh analysierte, gleich geblieben. Macht unterm Strich laut Verbraucherzentrale eine Verteuerung um 14 Prozent. Beim Klassiker Cornflakes wurde der Inhalt von 375 auf 360 Gramm gesenkt – eine Verteuerung von vier Prozent.

Mogelpackung: Welcher Verbraucher kennt schon die Portionen?

Vermutlich seien nur Tresor und Froot Loops nicht von der Preissteigerung betroffen. Die Packungen sehen dabei nahezu unverändert aus, lediglich die Anzahl der Portionen sei auf den neuen Packungen gesenkt worden – aber welcher Verbraucher kennt die schon auswendig?

Kellogg habe konkrete Fragen, zum Beispiel zu den betroffenen Produkten oder zur unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers, offen gelassen, teilte die Verbraucherzentrale mit und zitiert den Hersteller: „Um die unverbindliche Preisempfehlung pro Pack fortschreiben zu können, mussten wir aufgrund des allgemeinen Kostendrucks bei einigen Produkten unseres breiten Sortiments die Grammatur pro Packung anpassen.“

Grundsätzlich lägen die Endverbraucherpreise der Produkte allein im Ermessen des Handels. In den vergangenen Jahren seien diese „durchweg stabil für den Verbraucher“ gewesen, hieß es.