Hamburg . Habitat Deutschland meldete Mitte Dezember 2018 Insolvenz an, wird derzeit nicht beliefert – hofft aber weiter auf Rettung.

Vor der Ladentür stehen große Schilder mit Prozentzeichen. Mal wieder. Die Hamburger Filiale der Einrichtungskette Habitat versucht seit Monaten mit immer neuen Rabatt-Aktionen, Kunden in die Filiale am Großen Burstah zu locken. Jetzt sieht es ziemlich grundsätzlich aus. Die Mitarbeiter haben den gesamten Laden umgeräumt und Lagerbestände auf die Ausstellungsflächen geschafft. „Wir verkaufen in den Filialen jetzt alles, was wir haben“, sagt Daniel Lambert, Deutschland-Chef des Möbelhändlers auf Anfrage des Abendblatts. Nach seinen Angaben geht es dabei aber nicht um die Schließung der Läden. „Wir arbeiten weiter gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter an einer Lösung und dem Erhalt der Standorte“, so Lambert.

Insolvenzverfahren wurde Ende Februar eröffnet

Ob das gelingt ist offen. Habitat Deutschland hatte Mitte Dezember 2018 Insolvenz angemeldet, Ende Februar 2019 ist das Verfahren in Düsseldorf eröffnet worden. Das Unternehmen gehört zum französischen Großhändler Cafom – das macht die Sache kompliziert. Wegen des unterschiedlichen Insolvenzrechts in den Nachbarländern werden die deutschen Filialen laut Lambert derzeit nicht von der französischen Mutter beliefert. „Wir können deshalb keine Aufträge mehr annehmen“, so Lambert. Um die Läden weiterhin öffnen zu können, habe man sich bis zur finalen Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens entschieden, die Lager zu räumen und die Bestände zu verkaufen.

Die erste Habitat-Filiale war am Neuen Wall

Habitat hat in Hamburg Ende der 1990-Jahre die erste Filiale am Neuen Wall eröffnet. 2000 war die Kette zunächst in den hinteren Teil der Straße umgezogen, bevor der Laden Mitte 2014 geschlossen und 2015 in den heutigen Räumen wiedereröffnet wurde. Zeitweilig betrieb Habitat zudem einen Outlet-Shop in Altona. Habitat hat in Hamburg heute noch neun Mitarbeiter, einige sind seit dem Start dabei.