Hamburg. Hamburger zahlen für eine gebrauchte Eigentumswohnung 4590 Euro pro Quadratmeter. Wo die Preise günstiger sind.
Eine Trendwende am Immobilienmarkt ist nicht in Sicht. Nicht nur in den Metropolen wie Hamburg erreichen die Preise Jahr für Jahr neue Rekorde. Inzwischen erfasst der Immobilienboom fast das ganze Land, wie aus dem neuen Wohnatlas der Postbank hervorgeht, der in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) entstand.
Die Experten untersuchten die Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen aus dem Bestand. In Hamburg sind die Preise für diese Objekte im vergangenen Jahr um 8,9 Prozent gestiegen. Inflationsbereinigt verteuerten sich die Wohnungen immer noch um sieben Prozent.
Damit bleibt der Preisanstieg in der Hansestadt leicht unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 7,2 Prozent. Pro Quadratmeter Wohnfläche müssen jetzt bereits in Hamburg 4590 Euro bezahlt werden. Vor einem Jahr waren es noch rund 4210 Euro.
Hamburg drittteuerste Stadt in Deutschland
Bundesweit liegt Hamburg im Ranking der Quadratmeterpreise auf dem dritten Rang hinter München (7510 Euro) und Frankfurt am Main (5060 Euro). Berlin holt mit einen inflationsbereinigten Preisanstieg von 11,4 Prozent stark auf. Für einen Quadratmeter Wohnfläche für Eigentumswohnungen aus dem Bestand müssen in der Hauptstadt 4165 Euro bezahlt werden. „Solange die Niedrigzinsphase anhält und Baukredite günstig sind, ist eine Trendwende nicht zu erwarten“, sagt Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank. Der teuerste Immobilienstandort unter den kreisfreien Städten bleibt München mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 7510 Euro.
Günstigere Preise in ländlichen Regionen
In ländlichen Regionen außerhalb Hamburgs sind die Immobilienpreise nach der Postbank-Studie noch deutlich günstiger als in Hamburg. Allerdings kann das auch daran liegen, dass dort Einfamilienhäuser deutlich stärker nachgefragt werden als das Wohneigentum auf der Etage. Im Herzogtum Lauenburg stieg der der Quadratmeterpreis real um 7,8 Prozent auf 1935 Euro je Quadratmeter. In Lüneburg müssen im Schnitt 2385 Euro bezahlt werden, was einem Preisanstieg von 5,8 Prozent entspricht. Im Kreis Pinneberg kletterten die Preise um rund zehn Prozent. für einen Quadratmeter Wohnfläche müssen 2310 Euro bezahlt werden. Im Kreis Stormarn (plus 5,4 Prozent) liegen die Quadratmeterpreise jetzt bei 2590 Euro und im Kreis Segeberg (plus 9,7 Prozent) bei 2270 Euro.
In Nordfriesland sinken die Preise um drei Prozent
Entgegen dem Trend sind die Preise im Landkreis Nordfriesland, zu dem unter anderem das hochpreisige Sylt gehört, gesunken. Dort wurden 2018 im Schnitt 5590 Euro pro Quadratmeter fällig, was allerdings knapp drei Prozent weniger sind, als im Vorjahr. Erstmals seit Jahren gaben die Preise damit etwas nach. Ob der Preiszenit für Nordfriesland damit überschritten ist, wird sich in der kommenden Zeit zeigen.
Im vergangenen Jahr konnten sich Immobilienverkäufer in mehr als 90 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte über höhere Immobilienpreise freuen. Den mit Abstand rasantesten Preisanstieg verzeichnet Suhl im Süden Thüringens. Dort wurden Wohnungen und Häuser um knapp die Hälfte teurer. In den Landkreisen Kronach (Oberfranken, nahe thüringische Grenze) und Kyffhäuserkreis (Nordthüringen) stiegen die Preise zwar etwas langsamer, aber dennoch betrug der Preisschub mehr als 40 Prozent.