Hamburg. Im Airbus-Werk auf Finkenwerder erhält Wizz Air den A321neo. Für Passagiere ist der Flieger allerdings nicht so komfortabel.
Im Werk auf Finkenwerder ist der rote Teppich ausgerollt. Airbus-Verkaufschef Christian Scherer steht auf diesem, hält eine Schere in der Hand und schneidet ein rotes Band durch. Der neben ihm postierte Wizz-Air-Chef József Váradi macht dasselbe. Kurz darauf erhält Váradi das neue Mitglied für seine Flotte. Die ungarische Billigfluglinie hat am Donnerstag ihren ersten A321neo in Hamburg erhalten.
Auslieferungszeremonien gehören auf Finkenwerder fast zum Alltag – doch eine Besonderheit hat diese Feier. Die Kabine des 44,51 Meter langen Flugzeugs ist mit 239 Sitzen so eng bestuhlt wie noch keine Maschine dieses Typs bevor, teilte Airbus mit. Die maximale Kapazität gibt der MDAX-Konzern mit 244 Passagieren an. In einer Zwei-Klassen-Kabine werden 206 Sitze als typische Bestuhlung angegeben.
Die neo-Version soll 20 Prozent Sprit sparen
Wizz Air bietet nur eine Ticketklasse an und nutzt den Raum also fast maximal aus. Das drücke für den Betreiber die operativen Kosten, heißt es. Zumal die Maschine von zwei Triebwerken von Pratt & Whitney angetrieben werden. Diese sollen in Verbindung mit nach oben gebogenen Flügelspitzen (Sharklets) und einer überarbeiteten Kabine den Spritverbrauch um 20 Prozent im Vergleich zum Vorgänger senken.
Wizz Air ist die größte osteuropäische Billigfluglinie. Mehr als 100 Flugzeuge der A320-Familie sind für die ungarische Airline im Einsatz. Im Auftragsbuch des europäischen Flugzeugbauers stehen weitere 261 Maschinen für die Fluggesellschaft. 184 Jets davon sollen den Verträgen nach als A321neo ausgeliefert werden. Damit ist Wizz Air weltweit der größte Kunde dieses Flugzeugtyps. Für das 2010 aufgelegte neo-Programm gibt es mehr als 6500 Bestellungen für die A320-Familie. Mehr als die Hälfte dieser Flugzeuge werden in Hamburg endmontiert.