Hamburg. Die Strecke könne profitabel betrieben werden. Auch durch Frachttransporte sei die Verbindung attraktiv für Emirates.
Eine Initiative von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) könnte dem Flughafen Hamburg die von der Wirtschaft der Stadt dringend gewünschte Direktverbindung nach New York zurückbringen. Nachdem Tschentscher sich anlässlich seines Besuchs in Dubai bei dem Präsidenten der Fluggesellschaft Emirates, Sir Tim Clark, für die Aufnahme einer solchen Route eingesetzt hat, sieht der Hamburger Luftfahrtexperte Cord Schellenberg eine realistische Chance dafür: „Die Flotte von Emirates wächst, daher braucht die Fluggesellschaft kontinuierlich neue Strecken – und sie kennt den Hamburger Markt gut.“
Bisher feste Verbindung nach Dubai
Bereits seit März 2006 fliegt die Golfstaaten-Airline zwischen Dubai und Hamburg, inzwischen sogar mit einem Airbus A380. Tatsächlich gab es eine Verbindung mit Emirates zwischen Hamburg und New York schon einmal: Zwischen Ende Oktober 2006 und Ende März 2008 bedienten die Araber diese Route als Verlängerung des Dubai-Fluges. „Ich gehe davon aus, dass die damals erteilten Streckenrechte auch heute noch gültig sind“, so Schellenberg.
Er verweist darauf, dass Emirates nun auch keinen Wettbewerber auf dieser Verbindung mehr hätte: Anfang Oktober hatte die US-Fluggesellschaft United die Route eingestellt und dies damit begründet, dass sie „nicht den finanziellen Erwartungen entspricht“.
Gute Aussichten für Wirtschaftlichkeit
Nach Angaben von Tschentscher hat Clark bei dem Gespräch in der Emirates-Zentrale am Wochenende jedoch betont, eine Direktverbindung zwischen Hamburg und New York sei auf jeden Fall wirtschaftlich. Das sieht man am Hamburger Flughafen ähnlich. „Unsere Zahlen zeigen, dass die Strecke profitabel betrieben werden kann“, sagte eine Airport-Sprecherin.
Hamburg und die Metropolregion seien ein attraktiver Markt mit hoher Kaufkraft und zahlreichen internationalen Unternehmen. „Daher sehen wir großes Potenzial für eine Direktverbindung von Hamburg nach New York – sowohl für Urlaubsreisende als auch für Geschäftsflieger“, so die Flughafen-Sprecherin.
Größerer Ertrag durch Fracht
United Airlines hatte die Route zuletzt nur noch im Sommer angeboten. „Das ist ungünstig für Geschäftsreisende“, sagte Schellenberg. Zudem würde Emirates mit einer Boeing 777 ein für Passagiere attraktiveres Fluggerät einsetzen als United, die eine Boeing 757 nutzten – ein Schmalrumpf-Typ, der schon seit 2004 nicht mehr gebaut wird. Eine 777 verfügt außerdem über erheblich größere Kapazitäten für den zusätzlichen Frachttransport, was die Ertragschancen verbessert.