Berlin. Plastikmüll ist eines der größten Umweltprobleme. Mit 1,5 Milliarden Dollar wollen Unternehmen wie BASF und Dow es lösen.

Immer mehr Plastikmüll wird an Strände der Urlaubsparadiese in Südostasien geschwemmt, auf den Weltmeeren treiben riesige Müllteppiche aus Kunststoffteilchen.

Die weltgrößten Vertreter der Kunststoffbranche schließen sich zusammen, um diese Flut an Plastikmüll einzudämmen. Am Mittwoch haben 29 Unternehmen und Organisationen eine „Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt“ gegründet.

„Wir müssen vor allem die Kreislaufwirtschaft stärken, um Materialien immer wieder zu nutzen“, sagte Martin Brudermüller, der Chef des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, bei der Vorstellung des Projekts in London.

Für das ehrgeizige Ziel einer völligen Überwindung des Müllproblems wollen die Unternehmen in den kommenden fünf Jahren 1,5 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) mobilisieren.

Auch BASF, Covestro und Henkel sind dabei

Dem neuen Klub gehören neben dem deutschen Chemiekonzerne BASF, Covestro und dem US-Konzern Dow auch die Konsumgüterhersteller Henkel und Procter & Gamble an. Die Ölfirmen Shell und Exxon sind ebenfalls dabei. Fernöstliche Hersteller wie Mitsubishi Chemical aus Japan oder Formosa Plastics aus Taiwan fehlen ebenfalls nicht.

Ihnen gemeinsam ist: Sie stellen Plastik her, verarbeiten es zu Endprodukten oder kümmern sich um ihre Entsorgung. Die Pressekonferenz der neuen Allianz gegen Plastikmüll begann denn auch mit einer Lobrede auf die Vorteile der Kunststoffe.

Super-Enzym könnte Plastikmüll-Problem lösen

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    Der meiste Plastikmüll landet im Meer

    Das Übermaß an Plastikmüll gilt Experten jedoch längst als globaler Notstand. Von 6,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll, die unsere Zivilisation in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht hat, sind nur 1,3 Milliarden Tonnen ins Recycling gegangen oder wurden verbrannt, schätzen Forscher der University of Georgia in den USA.

    Der Rest, also rund fünf Milliarden Tonnen, sind noch da. Im günstigeren Fall verrotten die Fetzen in Mülldeponien. Ein Großteil landet jedoch – vor allem in Asien – im Meer, wo sich bereits große Müllteppiche bilden.

    Kunststoff soll zu 100 Prozent wiederverwendet werden

    Die neue Allianz gegen Plastikmüll will das Problem von mehreren Seiten angehen. Sie will helfen, Möglichkeiten für die Wiederverwertung zu schaffen. Das betrifft vor allem Länder, die bisher nur wenig Abfall recyceln. Außerdem wollen die Unternehmen in junge Firmen investieren, die Ideen zur Plastikvermeidung haben.

    Ein weiteres Gebiet sind Information und Ausbildung: Weltweit sollen die Leute mehr darüber erfahren, wie sehr Plastik der Umwelt schadet. Außerdem will die Allianz zum Aufräumen und Einsammeln von Plastik anregen.

    Soviel Plastik verbraucht eine Familie

    Bunt, formschön, praktisch: Plastik ist ein begehrtes Material. Als Verpackung sorgt es aber für immer größere Müllberge – und die belasten die Umwelt, vor allem das Meer. Muss das sein? Morgens einen Coffee to go in der U-Bahn, mittags einen knackigen Salat aus dem Kühlregal und abends die Lieferung vom Vietnamesen um die Ecke. Was nach dem Alltag vieler Großstadtmenschen klingt, hat eine Kehrseite: Ein Tag wie dieser produziert pro Person rund einen Eimer voll Plastikmüll, vom Becher bis zur Sushi-Box. Diese Fotostrecke zeigt Familien und ihren wöchentlichen Plastikverbrauch, obwohl sie schon versuchen, ihn zu reduzieren.
    Bunt, formschön, praktisch: Plastik ist ein begehrtes Material. Als Verpackung sorgt es aber für immer größere Müllberge – und die belasten die Umwelt, vor allem das Meer. Muss das sein? Morgens einen Coffee to go in der U-Bahn, mittags einen knackigen Salat aus dem Kühlregal und abends die Lieferung vom Vietnamesen um die Ecke. Was nach dem Alltag vieler Großstadtmenschen klingt, hat eine Kehrseite: Ein Tag wie dieser produziert pro Person rund einen Eimer voll Plastikmüll, vom Becher bis zur Sushi-Box. Diese Fotostrecke zeigt Familien und ihren wöchentlichen Plastikverbrauch, obwohl sie schon versuchen, ihn zu reduzieren. © REUTERS | SERGIO PEREZ
    In der japanischen Stadt Yokohama lebt die Kleinfamilie von Eri Sato (r.), ihrem Mann Tasuya und Töchterchen Sara. Auch sie zeigen ihren Müll, den sie pro Woche produzieren. „Ich denke, es gibt kein Entkommen vor dem Plastikmüll. Ich sehe ihn auf Straßen, in den Bergen, unter Wasser. Er ist überall. Wir versuchen, unseren CO2-Fußabdruck so gut wie möglich zu reduzieren. Wir sind uns der Auswirkungen bewusst, die unsere Entscheidungen auf die Umwelt haben können. Wir versuchen den Verbrauch von Kunststoffen zu reduzieren. Diese Mentalität gilt sowohl für den täglichen Einkauf als auch für Kleidung und viele andere Produkte. Recycling ist für uns in der Regel die letzte Option. Unsere Zahnbürste besteht aus Bambus und wir verwenden wiederverwendbare Einkaufstaschen, wann immer wir können.“
    In der japanischen Stadt Yokohama lebt die Kleinfamilie von Eri Sato (r.), ihrem Mann Tasuya und Töchterchen Sara. Auch sie zeigen ihren Müll, den sie pro Woche produzieren. „Ich denke, es gibt kein Entkommen vor dem Plastikmüll. Ich sehe ihn auf Straßen, in den Bergen, unter Wasser. Er ist überall. Wir versuchen, unseren CO2-Fußabdruck so gut wie möglich zu reduzieren. Wir sind uns der Auswirkungen bewusst, die unsere Entscheidungen auf die Umwelt haben können. Wir versuchen den Verbrauch von Kunststoffen zu reduzieren. Diese Mentalität gilt sowohl für den täglichen Einkauf als auch für Kleidung und viele andere Produkte. Recycling ist für uns in der Regel die letzte Option. Unsere Zahnbürste besteht aus Bambus und wir verwenden wiederverwendbare Einkaufstaschen, wann immer wir können.“ © REUTERS | KIM KYUNG-HOON
    Alexander Raduenz lebt mit Berit und den zwei Kindern Zoe und Yuna in Berlin. „Wir versuchen, unseren CO2-Fußabdruck so weit wie möglich zu reduzieren. Wenn Alternativen zu Kunststoff verfügbar sind, verwenden wir sie.“
    Alexander Raduenz lebt mit Berit und den zwei Kindern Zoe und Yuna in Berlin. „Wir versuchen, unseren CO2-Fußabdruck so weit wie möglich zu reduzieren. Wenn Alternativen zu Kunststoff verfügbar sind, verwenden wir sie.“ © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
    Audrey Gan lebt mit ihrem Mann Leow Yee Shiang und dem dreijährigen Sohn Kyler in Singapur (Asien). Sie sind durch ihren buddhistischen Glauben auf den Plastikverbrauch aufmerksam geworden. Der ganze Müll füge den Lebewesen auf der Erde Schaden zu. Sie versuchen, sich dem Konsumzwang zu entziehen. Unnötige Dinge nicht zu kaufen. Wenn sie sich doch mal nach einem Bubble Tea zum Mitnehmen sehnen, bringen sie ihren eigenen Becher mit. Sohn Kyler bekommt im übrigen Stoffwindeln.
    Audrey Gan lebt mit ihrem Mann Leow Yee Shiang und dem dreijährigen Sohn Kyler in Singapur (Asien). Sie sind durch ihren buddhistischen Glauben auf den Plastikverbrauch aufmerksam geworden. Der ganze Müll füge den Lebewesen auf der Erde Schaden zu. Sie versuchen, sich dem Konsumzwang zu entziehen. Unnötige Dinge nicht zu kaufen. Wenn sie sich doch mal nach einem Bubble Tea zum Mitnehmen sehnen, bringen sie ihren eigenen Becher mit. Sohn Kyler bekommt im übrigen Stoffwindeln. © REUTERS | FELINE LIM
    Der wöchentliche Plastikverbrauch von Tatiana Schnittke, ihrem Mann Yaniv Ben-Dov und Sohn Jonathan aus Tel Aviv (Israel) ist recht gering.
    Der wöchentliche Plastikverbrauch von Tatiana Schnittke, ihrem Mann Yaniv Ben-Dov und Sohn Jonathan aus Tel Aviv (Israel) ist recht gering. © REUTERS | CORINNA KERN
    In Wenham/Massachusetts (USA) leben Brandy Wilbur (2.v.l.), Anthony Wilbur und die Kinder Sophie (l.) und Andrew unter einem Dach. Auch sie versuchen, den Plastik-Verbrauch zu reduzieren. Sie benutzen Edelstahl-Wasserflaschen und bringen ihre eigenen Kaffeebecher mit. Einweg-Kunststoffe wie Strohhalme, Becher und Flaschen vermeiden sie so gut es geht. Sie kritisieren, dass Vieles unnötig in Plastik verpackt wird.
    In Wenham/Massachusetts (USA) leben Brandy Wilbur (2.v.l.), Anthony Wilbur und die Kinder Sophie (l.) und Andrew unter einem Dach. Auch sie versuchen, den Plastik-Verbrauch zu reduzieren. Sie benutzen Edelstahl-Wasserflaschen und bringen ihre eigenen Kaffeebecher mit. Einweg-Kunststoffe wie Strohhalme, Becher und Flaschen vermeiden sie so gut es geht. Sie kritisieren, dass Vieles unnötig in Plastik verpackt wird. © REUTERS | BRIAN SNYDER
    Diese Foto-Kombination zeigt den wöchentlichen Plastikverbrauch von Natalia Lyritsis (l.), Alexandra Patrikiou und den zwei Kindern Alice (2. v.r.) und Vassilis. Auch sie achten auf ihre Mülltrennung und kaufen Produkte aus recycelten Materialien. „Der Einsatz von Alternativen zu Plastik sollte mit Initiativen und Kampagnen kombiniert werden, um das Bewusstsein zu schärfen und einen größeren Konsens zu schaffen.“
    Diese Foto-Kombination zeigt den wöchentlichen Plastikverbrauch von Natalia Lyritsis (l.), Alexandra Patrikiou und den zwei Kindern Alice (2. v.r.) und Vassilis. Auch sie achten auf ihre Mülltrennung und kaufen Produkte aus recycelten Materialien. „Der Einsatz von Alternativen zu Plastik sollte mit Initiativen und Kampagnen kombiniert werden, um das Bewusstsein zu schärfen und einen größeren Konsens zu schaffen.“ © REUTERS | ALKIS KONSTANTINIDIS
    Zahnbürsten aus Bambus, Haarseife statt Shampoo aus der Plastikflasche, lokales Gemüse wird auf dem Markt gekauft anstatt im Supermarkt: Das ist das Credo von Tanmay Joshi (l), Ehefrau Mughda Joshi (r.), Sohn Kabir und den Großeltern Manohar Joshi und Vandana Joshi aus Mumbai in Indien.
    Zahnbürsten aus Bambus, Haarseife statt Shampoo aus der Plastikflasche, lokales Gemüse wird auf dem Markt gekauft anstatt im Supermarkt: Das ist das Credo von Tanmay Joshi (l), Ehefrau Mughda Joshi (r.), Sohn Kabir und den Großeltern Manohar Joshi und Vandana Joshi aus Mumbai in Indien. © REUTERS | DANISH SIDDIQUI
    Lauren Singer aus Brooklyn (27) – ehemalige Umweltwissenschaftlerin – und ihr nicht wiederverwertbarer Plastikmüll von Jahren! Sie ist Gründerin und Inhaberin des Package Free Shop, einem Unternehmen, das Produkte mit dem Ziel verkauft, eine positive Umweltauswirkung mit wenig bis null Plastikmüll zu erzeugen.
    Lauren Singer aus Brooklyn (27) – ehemalige Umweltwissenschaftlerin – und ihr nicht wiederverwertbarer Plastikmüll von Jahren! Sie ist Gründerin und Inhaberin des Package Free Shop, einem Unternehmen, das Produkte mit dem Ziel verkauft, eine positive Umweltauswirkung mit wenig bis null Plastikmüll zu erzeugen. © REUTERS | PAUL HANNA
    Gaspar Antuna (l), Elena Vilabrille und Sohn Teo leben in Madrid (Spanien). Sie versuchen ihren Konsum einzuschränken und möglichst aus zweiter Hand zu kaufen. Sie wünschen sich mehr Informationen und Aufklärung.
    Gaspar Antuna (l), Elena Vilabrille und Sohn Teo leben in Madrid (Spanien). Sie versuchen ihren Konsum einzuschränken und möglichst aus zweiter Hand zu kaufen. Sie wünschen sich mehr Informationen und Aufklärung. © REUTERS | PAUL HANNA
    Familie Downie lebt in Pitlochry (Schottland). Mutter Karen sagt, dass sie und ihre Familie soviel wie möglich recyceln. Plastikmüll zersetzt sich nicht und stellt eine ernste und irreversible langfristige Bedrohung für die Gesundheit unseres Planeten dar. Alternativen gibt es in vielen Fällen bereits, aber es scheint, dass sie aus Bequemlichkeit nicht ausreichend genutzt werden. Plastik ist einfach zu günstig und einfach. Hersteller, Einzelhändler und Regierungen müssen mehr tun.“
    Familie Downie lebt in Pitlochry (Schottland). Mutter Karen sagt, dass sie und ihre Familie soviel wie möglich recyceln. Plastikmüll zersetzt sich nicht und stellt eine ernste und irreversible langfristige Bedrohung für die Gesundheit unseres Planeten dar. Alternativen gibt es in vielen Fällen bereits, aber es scheint, dass sie aus Bequemlichkeit nicht ausreichend genutzt werden. Plastik ist einfach zu günstig und einfach. Hersteller, Einzelhändler und Regierungen müssen mehr tun.“ © REUTERS | RUSSELL CHEYNE
    Roshani Shrestha (2. v.r.) gibt ihre Plastiktüten den Gemüseverkäufern zurück, damit sie sie wiederverwenden können, anstatt eine neue zu verwenden. Wir würden gern mehr Alternativen zu Plastik verwenden, aber es ist nicht möglich. Die meisten Produkte sind schon in Plastik eingepackt, wenn wir sie kaufen.“Roshani lebt mit ihrem Mann Indra Lal Shrestha (2. v.l.) und den Söhnen Ejan Shrestha (l.) und Rojan Shrestha in Katmandu (Nepal).
    Roshani Shrestha (2. v.r.) gibt ihre Plastiktüten den Gemüseverkäufern zurück, damit sie sie wiederverwenden können, anstatt eine neue zu verwenden. Wir würden gern mehr Alternativen zu Plastik verwenden, aber es ist nicht möglich. Die meisten Produkte sind schon in Plastik eingepackt, wenn wir sie kaufen.“Roshani lebt mit ihrem Mann Indra Lal Shrestha (2. v.l.) und den Söhnen Ejan Shrestha (l.) und Rojan Shrestha in Katmandu (Nepal). © REUTERS | NAVESH CHITRAKAR
    Familie Ponce aus dem spanischen Arriate sorgt sich um den Planeten Erde. Sie achten auf ordentliche Mülltrennung. Ihre Plastikverbrauch nimmt jeden Tag ab.
    Familie Ponce aus dem spanischen Arriate sorgt sich um den Planeten Erde. Sie achten auf ordentliche Mülltrennung. Ihre Plastikverbrauch nimmt jeden Tag ab. © REUTERS | JON NAZCA
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    Umweltschützer sind skeptisch

    Umweltschützer melden unterdessen Zweifel an, ob der neue Vorstoß aus der richtigen Richtung kommt. „Es ist natürlich ein Widerspruch in sich, wenn die Plastikindustrie hier eine Reduktion fordert“, sagt Caroline Kraas, Projektmanagerin Mikroplastik bei der U mweltorganisation WWF.

    Aus ihrer Sicht wäre das Ideal eine Wirtschaftsform, bei der kaum neuer Kunststoff hergestellt werde – weil alle Gegenstände dauerhaft genutzt und nach Ende ihrer Lebensdauer vollständig wiederverwertet werden.

    Umweltschützer wünschen sich ein Wirtschaftsforum, um Plastikmüll einzudämmen.
    Umweltschützer wünschen sich ein Wirtschaftsforum, um Plastikmüll einzudämmen. © André Hirtz / FUNKE Foto Services | ANDRÉ HIRTZ

    Fische nehmen Kleinstplastik im Meer auf

    Dann könnten die Firmen aber kaum noch etwas verkaufen. Die Umweltschützerin nennt es jedoch „prinzipiell begrüßenswert, wenn sich auch globale Unternehmen als Mitverursacher gegen Plastikmüll engagieren“. In der Ankündigung der neuen Allianz fehlten gleichwohl verbindliche Ziele, an denen die Firmen sich später messen lassen.

    Beim Thema Plastikmüll drängt jedoch die Zeit. Forscher erkennen zunehmend die großen Risiken für Menschen, Tiere und Ökosysteme.

    Die Kunststoffe werden durch Sonnenlicht und Salzwasser spröde und zerfallen mit der Zeit in immer kleinere Teilchen, die von Fischen und anderen Meerestieren aufgenommen werden.

    Das sind die häufigsten Fehler bei der Mülltrennung

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      Mikroplastik findet sich auch im Trinkwasser

      Das sogenannte Mikroplastik findet sich auch im Trinkwasser. Es lässt sich in menschlichen Ausscheidungen nachweisen. Das Plastik gelangt also nachweislich in die Nahrungskette. Einmal aufgenommen, wandern die Plastikteilchen durch den Körper, schwimmen im Blut, schädigen Gewebe und schwitzen Gifte aus.

      Gerade die kleinsten Splitter richten so den größten Schaden an. Bei solchen Ekel-Nachrichten ist es kein Wunder, dass die Chemieindustrie um ihr Außenbild fürchtet. Mit der „Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt“ tritt sie nun die Vorwärtsverteidigung an.

      Die meisten schmutzigen Flüsse fließen durch Asien

      Der Fokus der Plastik-Allianz liegt dabei ausdrücklich auf Asien – zu Recht, wie Experten meinen. Über die Hälfte des weltweiten Plastikmülls gelangt aus Ost- und Südostasien ins Meer. „Dort fehlen Strukturen, um ihn einzusammeln“, sagt WWF-Expertin Kraas.

      Nach Daten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf liegen acht der zehn schmutzigsten Flüsse der Welt in Fernost. Diese zehn Flüsse sind wiederum für neun Zehntel des Plastikmülls verantwortlich, der in die Weltmeere gelangt.

      So kann man Verpackungsmülll einsparen

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        Ziel: Plastik als Wert begreifen

        Genau hier will die Allianz der Kunststoff-Hersteller mit ihren Projekten ansetzen. „Das Plastik stellt auch einen Wert dar, den wir künftig besser einfangen wollen“, sagt BASF-Chef Brudermüller. „Es ist ein Jammer, dass es bisher oft als Abfall in der Umwelt landet.“

        Die Firmen wollen nun die Menschen vor Ort aktivieren, um ein Umdenken herbeizuführen. Das seien Bereiche, wo Informationen und Investitionen in Innovationen wirklich etwas bewirken können.